Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hat
am gestrigen Dienstag eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie von einem Patienten berichtet, der in den USA an einem Herzinfarkt verstarb. Besonders an dem Fall ist, dass der Herzinfarkt
aufgrund falsch negativer Troponinwerte nicht erkannt worden war und daran offenbar eine Biotin-Einnahme schuld war. Allerdings
hatte der Patient nicht nur ein gängiges biotinhaltiges Nahrungsergänzungsmittel
(NEM) eingenommen, sondern eine Hochdosis-Biotin-Therapie zur Behandlung von
Multipler Sklerose erhalten.
Im Dezember 2018 war dazu in diesem Zusammenhang in
der Ausgabe 4 des Bulletins zur Arzneimittelsicherheit des Bundesinstituts für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu lesen, dass eine sogenannte
Hochdosis-Biotin-Einnahme von 300 Milligramm pro Tag in klinischen Studien an
erwachsenen Patienten zur Behandlung von progressiver Multipler Sklerose untersucht
wurde. Ein entsprechender Zulassungsantrag soll jedoch infolge unzureichender
Daten zurückgezogen worden sein. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass
einzelne Patienten eine Hochdosis-Biotin-Therapie durch eine Teilnahme an
klinischen Studien oder durch die Verordnung von Rezepturarzneimitteln
erhalten.
Allerdings seien nicht nur erwachsene Patienten mit Multipler Sklerose,
sondern auch Neugeborene und Kinder mit angeborenen metabolischen Erkrankungen
von möglichen falschen Laborergebnissen durch Biotin betroffen: Einige hätten
aufgrund von irreführenden Testergebnissen unnötig antithyreoidale Arzneimitteln
erhalten.
2 Kommentare
Biotin hilfreich beim abnehmen?
von Sabine am 17.03.2019 um 20:14 Uhr
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Biotin
von Alexander Zeitler am 15.03.2019 um 2:12 Uhr
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