Beratungsquickie

Heuschnupfen: Diese OTC-Arzneimittel sind auch für Stillende geeignet

Berlin - 21.02.2019, 14:00 Uhr

Heuschnupfen macht auch nicht vor Schwangerschaft und Stillzeit halt. Die Herstellerangaben in den Beipackzetteln lesen sich oftmals verwirrend bis abschreckend. Deshalb müssen Stillende aber nicht auf Symptomlinderung verzichten. (s / Foto: imago)

Heuschnupfen macht auch nicht vor Schwangerschaft und Stillzeit halt. Die Herstellerangaben in den Beipackzetteln lesen sich oftmals verwirrend bis abschreckend. Deshalb müssen Stillende aber nicht auf Symptomlinderung verzichten. (s / Foto: imago)


Vorsicht bei sedierenden Antihistaminika

Ebenfalls vorsichtig sind die Empfehlungen zu den sedierenden Antihistaminika Dimetinden (Fenistil®) und Clemastin (Tavegil®). Da diese auch zu einer Sedierung des Säuglings führen können, sollten Mütter diesen gut beobachten und gegebenenfalls auf Loratidin oder Certirizin wechseln.

Azelastin (Allergodil®) sollte nur in topischer Form als Augentropfen oder Nasenspray, aber nicht oral, zum Einsatz kommen. Ähnlich verhält es sich mit Levocabastin (Livocab®). Zu Ketotifen (Zaditen®) liegen keine Erfahrungen in der Stillzeit vor.

Für Patientinnen mit Geduld und guter Compliance ist auch der Mastzellstabilisator Cromoglicinsäure (Intal® und Generika) denkbar, der allerdings erst nach längerer, regelmäßiger Anwendung wirkt.

Nase sicher frei

Auch rezeptfreie Cortison-Nasensprays sind bei Stillenden nicht ausgeschlossen. So liegen beispielsweise gute Erfahrungen mit topischem Budesonid vor. Auch Beclometason- und Mometason (Nasonex ®) dürfen sich Stillende in die Nase sprühen.

An besonders pollenreichen Heuschnupfentagen können kurzzeitig auch abschwellende Rhinologika angewendet werden. Embryotox nennt hierzu Xylometazolin (Otriven® und Generika) und Oxymetazolin (Nasivin® und Wick® sinex). Wie auch für Nicht-Stillende gilt: Die Anwendung sollte auf sieben Tage begrenzt sein. Zu Tramazolin findet sich auf Embryotox noch kein Eintrag – laut Fachinformation soll das Dekongestivum in der Stillzeit nur nach ärztlicher Weisung angewendet werden. Als unbedenklich gelten hypertone Kochsalzsprays (zum Beispiel Hysan® salin).

Was sonst noch hilft

Abgesehen von OTC-Arzneimitteln können Apotheker ihren Heuschnupfenpatienten – unabhängig von Schwangerschaft und Stillzeit – folgende, in Fachkreisen allgemein bekannte Tipps auf den Weg geben:

  • Richtig lüften: Die Pollenbelastung ist in den Städten morgens und auf dem Land abends am geringsten. Auch nach einem Regenguss können Allergiker die Fenster „ungestraft“ aufreißen.
  • Besser schlafen: Duschen und Haare waschen lieber vor dem Schlafengehen erledigen. Die Kleidung, die am Tag getragen wurde, nicht im Schlafzimmer aufbewahren. Die Bettwäsche sollte häufig gewechselt werden.
  • Gut unterwegs: Wer viel Auto fährt, sollte in einen guten Pollenfilter investieren und die Fenster bei der Fahrt geschlossen halten.  
  • Bewegen und Durchatmen: Sport im Freien ist für Pollenallergiker in ihrer „jeweiligen“ Saison belastend. Eine allergenarme Fitness-Variante ist ein Besuch im Hallenbad.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Schade ...

von Ente am 22.02.2019 um 17:37 Uhr

... in solchen Artikeln fehlt leider immer wieder die Nasendusche: https://www.emser.de/nase/produkte/emser-nasendusche/

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