Bayern reagiert auf Mangel an Influenzavakzinen

Sondersitzung wegen Grippeimpfstoff-Engpässen

Stuttgart - 26.11.2018, 17:30 Uhr

CSU-Gesundheitsministerin Melanie Huml plant eine Sondersitzung am Mittwoch. Thema: Grippeimpfstoffe. (s/Foto: imago)

CSU-Gesundheitsministerin Melanie Huml plant eine Sondersitzung am Mittwoch. Thema: Grippeimpfstoffe. (s/Foto: imago)


Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sorgt sich um die Grippeimpfung. Die Versorgungslage mit Influenzavakzinen ist in der aktuellen Grippesaison nicht optimal, seit vergangenem Freitag dürfen Ärzte und Apotheker sich „aushelfen“ bei Impfstoffmangel und der Grippeschutz kann auch aus dem EU-Ausland importiert werden. Nun hat Huml für den kommenden Mittwoch eine Sondersitzung zu Grippeimpfstoffen einberufen.

Nachdem am Freitag das Bundesgesundheitsministerium offiziell einen Versorgungsengpass bei Grippeimpfstoffen bekanntgab, dürften auf Länderebene bereits erste Schritte initiiert worden sein, um dem Import von Grippeimpfstoffen den Weg zu ebnen. Unter anderem sind hierfür die Regierungspräsidien der einzelnen Länder gefragt und eine offizielle Bekanntmachung im Staatsanzeiger beziehungsweise einem entsprechenden Amtsblatt, die letztendlich den Großhändlern den Startschuss gibt, das EU-Ausland nach verfügbaren Influenzavakzinen zu sondieren und diese sodann zu importieren.

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In Bayern wird nun auch Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) wegen des Engpasses bei Grippeimpfstoffen aktiv. In ihrem Auftrag hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Sondersitzung der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) einberufen. Der LAGI gehören unter anderem die Kammern der Heilberufe, der Hausärzteverband, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, die Krankenkassen und Hochschuleinrichtungen an. Das Krisentreffen findet diese Woche Mittwoch statt.

Zwar gebe es keine konkreten Informationen, welche Regionen der Engpass mit den diesjährigen Influenzavakzinen besonders treffe. „Klar ist aber bereits, dass sich seit dem vergangenen Mittwoch die Lieferschwierigkeiten von Grippeimpfstoff in Bayern vergrößert haben“, erklärt ein Sprecher des Ministeriums dazu. Davon seien vor allem Arztpraxen und Apotheken betroffen, die keinen Impfstoff vorbestellt hätten. Eine Nachproduktion für die laufende Grippezeit sei nicht möglich, da dafür eine Vorlaufzeit von mehreren Monaten nötig sei.

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Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Bayerische Apothekerverband (BAV) Maßnahmen überlegt, um die Versorgungslage in Bayern mit Grippeimpfstoffen transparent zu machen. „Wir möchten den kollegialen Austausch von Grippeimpfstoffen initiieren und fördern. Das heißt, dass Apotheken möglicherweise noch vorhandene, überzählige Lagerbestände an die Geschäftsstelle des BAV melden. Wir veröffentlichen eine Liste mit den Kontaktdaten der Apotheke und den Stückzahlen der Impfdosen im Mitgliederbereich der Verbands-Homepage. So können sich Kollegen direkt an Apotheken wenden, die noch über Impfstoff verfügen“, erklärte Dr. Hans-Peter Hubmann, erster Vorsitzender des BAV, am letzten Freitag. Man wolle durch diese Art „Tauschbörse“ die Impfung der Bevölkerung so lange wie möglich sichern und zeigen, „dass die öffentlichen Apotheken bei Fällen wie diesem ihren Teil zur Problemlösung beitragen“, so Hubmann.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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