- DAZ.online
- News
- Politik
- Siemsen: Neue ABDA-...
Kammerversammlung in Hamburg
Siemsen: Neue ABDA-Struktur und „grenzenlose Gleichpreisigkeit“
Die Apotheker sollten ein „großes“ Angebot machen, zu dem die „grenzenlose Gleichpreisigkeit“ gehört, fordert Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Außerdem hält er eine neue Struktur der ABDA für nötig. Sie brauche einen „ThinkTank“ und müsse mit stagnierenden Beiträgen auskommen. Außerdem beschloss die Versammlung eine Erhöhung der Kammerbeiträge.
Bei der Kammerversammlung der Apothekerkammer Hamburg am Montagabend betrachtete Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen zunächst das Umfeld der anstehenden Gesetzgebung zur Arzneimittelversorgung. Minister Spahn müsse mit Blick auf seine weitere Karriere Erfolge präsentieren. „Diese Erfolge müssen hipp sein, der Masse gefallen. Sie müssen modern und groß sein,“ erklärte Siemsen. Dabei komme es auf Nachhaltigkeit nicht so an. Außerdem könne die Zeit für neue Gesetze angesichts der politischen Gesamtsituation knapp werden.
Selbstbewusstsein nötig
Bei aller Notwendigkeit, die Kostensteigerungen und die zusätzlichen Aufgaben der vorigen fünfzehn Jahre auszugleichen, sollte auch das Angebot der Apotheker „groß“ sein, forderte Siemsen. Die Apotheker müssten selbstbewusst in die Gespräche mit Spahn gehen. „Wer nichts fordert, wird nicht berücksichtigt“, erklärte Siemsen. Dazu gehöre vor allem „die grenzenlose Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel“. „Wir dürfen uns diese strukturelle Forderung nicht abkaufen lassen“, erklärte Siemsen und wiederholte damit eine Forderung, die der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, bereits in der vorigen Woche formuliert hatte. Siemsen fand dazu ein eingängiges Bild:
Es nützt nichts, ein wunderschönes Haus auf einem bröckeligen Fundament zu bauen.“
Bemerkenswert erscheint, dass Siemsen dabei die Gleichpreisigkeit in den Mittelpunkt rückte, nicht das Rx-Versandverbot. Als Alternative zum Rx-Versandverbot brachte Siemsen ebenso wie zuvor Graue die „Länderliste“ ins Gespräch. Siemsen fragte, ob die apothekenrechtlichen Vorschriften in Deutschland und den Niederlanden wirklich vergleichbar seien. Als weitere Option warf er die Frage nach einem Patienteneinschreibemodell in den Raum, doch alles sei Spekulation. Neben der Struktur müssten auch das allgemeine Honorar, die Zukunftsvisionen der Apotheker für 2030 und auskömmlich honorierte Dienstleistungen berücksichtigt werden. Konkretere Angaben, wie das Angebot der Apotheker im Detail aussehen soll, machte Siemsen jedoch nicht.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.