Filialleiter-Tarif, Fortbildungen, Notdienste

Apothekengewerkschaft lässt Verhandlungen zum Rahmentarifvertrag platzen

Berlin - 07.11.2018, 13:55 Uhr

Die beiden Adexa-Vorsitzenden Andreas May und Tanja Kratt sind sauer: Sie haben die Verhandlungen zum Bundesrahmentarifvertrag abgebrochen, weil ihnen die Arbeitgeber-Vertreter eigenen Angaben zufolge kein Stück weit entgegenkamen. (c / Foto: Adexa)

Die beiden Adexa-Vorsitzenden Andreas May und Tanja Kratt sind sauer: Sie haben die Verhandlungen zum Bundesrahmentarifvertrag abgebrochen, weil ihnen die Arbeitgeber-Vertreter eigenen Angaben zufolge kein Stück weit entgegenkamen. (c / Foto: Adexa)


Notdienstvergütung, Urlaub, Sonderzahlung

Auch die Höhe der Notdienstvergütung soll dem Vernehmen nach erneut verhandelt worden sein. Dazu hatte Tanja Kratt schon im August in einer Pressemitteilung gefordert: „Für alle Berufsgruppen mit Notdienstbereitschaft muss über eine angemessene Vergütung diskutiert werden. Für die Zeit zwischen 22 Uhr und 8 Uhr, sprich zehn Stunden, erhalten sie entweder 5,5 Stunden Freizeit oder 85,00 Euro Vergütung nach dem Gehaltstarif ADA. Der Gehaltsbestandteil entspricht 8,50 Euro pro Stunde. Hier müssen Arbeitgeber nachlegen!“ Und auch die Themen Urlaub und Sonderzahlungen sollen angesprochen worden sein – ebenfalls mit wenig bis gar keiner Gesprächsbereitschaft bei den Arbeitgebervertretern. Kratt zieht gegenüber DAZ.online daher das folgende Fazit: „Alles, was die Mitarbeiter gefördert hätte, hat der ADA abgelehnt.“

Adexa-Chef Andreas May erklärt, wie es aus Sicht der Gewerkschaft jetzt weitergehen soll: „Wir erwarten jetzt von der Gegenseite ein Angebot mit wirklich konstruktiven Vorschlägen. Ich finde es unverständlich, dass der ADA meint, sich nicht – anders als zum Beispiel die TGL Nordrhein – mit innovativen Tarifmodellen auf den Fachkräftemangel einstellen zu müssen. Diese kurzsichtige Denkweise wird den Inhabern noch auf die Füße fallen.“

Welche Sicht der ADA auf die nun gescheiterten Verhandlungen hat, ist schwer in Erfahrung zu bringen. Der ADA selbst betreibt keine Pressearbeit. Erste Versuche, ADA-Vertreter zu kontaktieren, um nach Einschätzungen zu fragen, scheiterten.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Ohne Moos nix los

von Ratatosk am 07.11.2018 um 19:23 Uhr

Man kann vieles wünschen, aber solange die Politik an der Vernichtungspolitik festhält, sind grundsätzliche Änderungen unnütze Arbeiten.
Den Rest regelt der Markt zur Zeit völlig selbstständig

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