„Prognose eines anhaltenden, profitablen Wachstums“

Burda-Medium „Focus Money“ rät zum Investment in Versandapotheken

Stuttgart - 22.10.2018, 07:00 Uhr

„Focus Money“-Analysten zufolge lohnt es sich in EU-Versandapotheken zu investieren. (j /Foto: v.poth / stock.adobe)

„Focus Money“-Analysten zufolge lohnt es sich in EU-Versandapotheken zu investieren. (j /Foto: v.poth / stock.adobe)


Anlageempfehlung versus „Zukunftspakt Apotheke“ 

Eine mögliche Bedrohung sieht „Focus Money“ in Amazon. Der „Online-Gigant“ baue gerade sein Arzneimittelgeschäft in den USA aus, heißt es. Die Expansion nach Europa könnte als nächstes kommen. Kapitalkraft, um sich in den Markt einzukaufen, wäre vorhanden. Doch auch hier beruhigt „Focus Money“ die potenziellen Anleger. Aber, so fragt das Magazin, wollten Kunden ihre vertraulichen Daten, die verschreibungspflichtige Medikamente nun mal darstellen, in die Hände eines amerikanischen Megakonzerns legen oder lieber in die von Versandapotheken aus Europa? 

Das Ganze wäre vermutlich wenig aufsehenerregend – ein Wirtschaftsmagazin empfiehlt eine lukrative Geldanlage. Allerdings stammt Focus Money aus dem Haus Hubert Burda Media, das vor kurzem mit der Apothekergenossenschaft Noweda den „Zukunftspakt Apotheke“ gegründet hat, eine nach Aussage der beiden Unternehmen „umfassende Initiative zur Stärkung der Apotheken vor Ort, die als Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und die notwendige qualitativ hochwertige fachliche Beratung sicherstellen“. Darüber hinaus kooperieren der Burda Verlag und die Apothekergenossenschaft Noweda schon seit einiger Zeit. So wurde bereits im Jahr 2017 die ­gemeinsame Bestellplattform ­IhreApotheken.de angekündigt. Im Sommer 2018 startete dann die Noweda eine großangelegte PR-Kampagne zur Erhaltung der Apotheken vor Ort im Burda-Flaggschiff „Focus“. „Focus“, von dem „Focus Money“ ein Ableger ist.

Und es ist nicht das erste Mal, dass ein Medium aus dem Burda-Verlag sich explizit auf die Seite der Versender stellt. Bei „Focus online“ war direkt nach dem EuGH-Urteil ein Beitrag zu lesen, in dem explizit die vermeintlichen Vorteile des Versandhandels gegenüber der Apotheke vor Ort herausgestellt wurden. Allerdings lag das Magazin dabei an einigen Stellen falsch, DAZ.online hatte damals einen Faktencheck durchgeführt. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Focus veröffentlicht ganzseitigen Meinungsbeitrag von Noweda-Chef Kuck

„Wir brauchen die Vor-Ort-Apotheken“

„Focus Online“ zum Versandhandel

Ärgerlicher Preisvergleich

Kundenzeitschrift und Apotheken-App sollen Vor-Ort-Apotheken stärken

Noweda und Burda gründen Zukunftspakt

Die Blattmacher über das neue Apothekenkundenmagazin aus dem Burda-Verlag

Wer und was steckt hinter „My Life“?

3 Kommentare

Doc Morris Aktien

von Conny am 22.10.2018 um 10:50 Uhr

Habe mir jetzt auch für 100 000 Euro Aktien von Doc Morris Aktien gekauft. Vielleicht wird Spahn ja doch noch mein Lieblingspolitiker.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Doc Morris Aktien?

von Dr Schweikert-Wehner am 22.10.2018 um 13:52 Uhr

Woher hast Du die Kohle? Onkel ein Saudi oder Max Müller. Die Kohle gehört bestimmt der GKV.

AW: Doc Morris Aktien

von Conny am 22.10.2018 um 14:51 Uhr

@schweikert-Wehner : erstmal warum du? Zweitens habe ich früher richtig viel Kohle verdient, sodas ich auch für eine Million Aktien kaufen könnte. Und nur deshalb, weil wir auch früher schon richtig gut waren !

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.