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Geplante Ausbildungsreform
TGL-Vorschlag: ein Jahr praktische Ausbildung für PTA
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU) möchte die PTA-Ausbildung grundsätzlich reformieren und in manchen Bereichen
neugestalten. Seine Äußerungen rief die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter
Nordrhein (TGL Nordrhein) auf den Plan. Sie schickte ihr Konzeptpapier zur
Novellierung der PTA-Ausbildung an Spahn. Ein zentrales Element des
TGL-Papiers: Die Tarifgemeinschaft schlägt eine Verlängerung der praktischen
PTA-Ausbildung auf ein Jahr vor. Spahn liegen inzwischen drei verschiedene Vorschläge zu der Reform aus dem Apothekerlager vor.
In einer seiner letzten wöchentlichen Facebook-Diskussionen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) durchblicken lassen, dass es ihm in dieser Legislaturperiode auch um eine grundsätzliche Reform der PTA-Ausbildung gehe, bei der nicht nur die Frage der Schulfinanzierung, sondern auch Themen wie die Ausbildungsdauer oder das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Schulen aufgegriffen werden könnten. Für ihn ist der PTA-Beruf „ein wichtiger Gesundheitsberuf“, daher sollte man die Ausbildung modernisieren, „auch die Frage der Schulzeit gehört mit dazu“, ließ Spahn verlauten.
Bei der TGL rannte der Minister mit seinen Äußerungen offene Türen ein. Denn, so heißt es im Papier, über die Notwendigkeit der Anpassung der PTA-Ausbildung an neue Anforderungen könne kein Zweifel bestehen. Schwierig gestalte sich dagegen die Einigung um deren Durchführung. Nach Auffassung der TGL machen zwei Aspekte eine Überarbeitung der bisherigen PTA- Ausbildung unumgänglich: der zunehmende Fachkräftemangel sowie neue fachliche Inhalte.
Fachkräftemangel und Lerninhalte
Wie die TGL ausführt, sei der vorhandene Fachkräftemangel nicht nur dem demographischen Wandel geschuldet. „Die Attraktivität eines Berufs wird neben einem angemessenen Gehalt wesentlich durch Aufstiegschancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten geprägt. Über eine höhere Qualifizierung ergeben sich Perspektiven für eine berufliche Weiterentwicklung, insbesondere, wenn der Abschluss mit der Fachhochschulreife verbunden ist“, heißt es in dem Papier.
Das PTA-Berufsgesetz stammt aus dem Jahr 1968, das Curriculum der PTA-Ausbildung wurde 1997 geändert – „eine Anpassung an neue Lerninhalte ist daher zwingend notwendig und kann nicht durch eine bloße Modulation der vorhandenen Struktur bei gleicher Ausbildungsdauer, wie von der ABDA 2013 verabschiedet und noch nicht in Kraft, ersetzt werden“, so das TGL-Papier. Zur weiteren Begründung für eine Änderung nennt das Papier auch die neue Apothekenbetriebsordnung und gesetzlich verankerte Beratungsleistungen, die weiterentwickelt würden und für das Image des Berufstandes von höchster Priorität seien. Hinzu kämen sich ständig verkomplizierende Vertragsgrundlagen, die ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit erfordern. Dies alles mache eine Verlängerung der Ausbildung unumgänglich, schreibt die TGL.
Für eine Reformierung der PTA-Ausbildung
schlägt die TGL Nordrhein daher vor: „Die PTA-Ausbildung wird in zwei Jahre theoretische Ausbildung und ein
Jahr praktische Ausbildung mit begleitendem Unterricht geteilt. Für
das Curriculum bedeutet dies, dass einzelne Fächer im 3. Ausbildungsjahr
vertieft werden. Dies dient der Entlastung der beiden Theoriejahre und bietet
Zeit für neue Inhalte. Gleichzeitig ist die Motivation der Auszubildenden im 3.
Ausbildungsjahr höher, wenn sie den direkten Praxisbezug vor Augen haben. Die Notwendigkeit bestimmter Lerninhalte kann besser
verstanden und direkt geübt werden. Das schafft eine erhöhte Lernbereitschaft
und bietet die Möglichkeit, Theorie und Praxis viel enger miteinander zu
verzahnen, was der Nachhaltigkeit des Lernerfolgs zugutekommt.“
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