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Top-Themen 2018
Alle Apothekenmitarbeiter bekommen 3 Prozent mehr Lohn
Keine strukturellen Veränderungen am Gehalt
Wie ist die 3-Prozent-Streigerung zu bewerten? Einerseits ist sie ein Erfolg für die Adexa, schließlich konnte die Gewerkschaft im vergangenen Jahr eine niedrigere Erhöhung von 2,5 Prozent aushandeln. Andererseits liegt die Erhöhung relativ weit weg von der ursprünglichen Forderung der Adexa – wie man hört, wollte die Gewerkschaft 5,6 Prozent aufschlagen.
Die Adexa hat seit längerer Zeit allerdings noch andere, strukturelle Forderungen an die Apothekeninhaber. Konkret geht es der Gewerkschaft darum, für Filialleiter/-innen eine eigene tarifliche Eingruppierung zu schaffen – derzeit werden die Gehälter von Filialleitern ohne tariflichen Hintergrund ausgehandelt. Des Weiteren fordert die Apothekengewerkschaft vehement ein Tarifmodell, das Fortbildungsaktivitäten der Apothekenmitarbeiter systematisch honoriert. Derzeit ist das noch Verhandlungsmasse – ob und wie die Inhaber ihre Angestellten für Fortbildungen vergüten, kann bei der Einstellung oder später vereinbart werden.
Mit beiden
Forderungen konnte sich die Adexa auch in dieser Tarifrunde aber nicht
durchsetzen. Dem Vernehmen nach stehen aber schon bald Verhandlungen über den
Rahmentarifvertrag an, solche strukturellen Änderungen in der
Angestelltenvergütung könnten bei diesen Verhandlungen gut aufgegriffen werden.
Hasse: Trotz politischer Unsicherheiten gibt es mehr Geld
Tanja Kratt, zweite Vorsitzende bei Adexa und Chefin der Tarifkommission der Gewerkschaft, zeigte sich trotzdem zufrieden: „Dieser Abschluss ist ein positives Signal für den Berufsnachwuchs. Aber gleichzeitig werden auch langjährige Angestellte bessergestellt. Denn angesichts des wachsenden Fachkräftemangels ist es wichtig, dass die Arbeitsplätze in den öffentlichen Apotheken für Schulabgänger und Hochschulabsolventen wie auch für qualifizierte Kolleginnen und Kollegen mit Berufserfahrung attraktiv sind."
ADA-Präsident Theo Hasse weist darauf hin, dass die Apothekenmitarbeiter nun trotz der politisch unsicheren Zeiten für die Apotheke vor Ort besser entlohnt werden. „Dieser Tarifvertrag zeigt Augenmaß auf beiden Seiten. Die politischen Rahmenbedingungen der inhabergeführten Apotheken sind nach wie vor unbefriedigend, aber unsere Mitarbeiter können wir nicht so lange warten lassen, bis die im Koalitionsvertrag zugesagten Maßnahmen umgesetzt werden.“
Wie immer sind die Steigerungen bei den Tariflöhnen nicht für Sachsen und die Region Nordrhein gültig. In Sachsen gelten traditionell keine Adexa-Tarife, weil der Sächsische Apothekerverband nicht Mitglied im ADA ist. Und in Nordrhein werden eigene Tarifverträge zwischen der Adexa und der TGL Nordrhein verhandelt. Ziel der Adexa ist es aber, zumindest die sächsischen Apotheker auch wieder vertreten zu können. Laut Gewerkschaft bestehen derzeit Gespräche mit dem Sächsischen Apothekerverband über einen neuen Tarifvertrag für sächsische Apothekenangestellte.
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