Mit DAZ.online in den Urlaub

Die richtige Pflege für sonnengeplagte Haut

Stuttgart - 23.07.2018, 17:45 Uhr

Bei starkem Sonnenbrand lieber nicht: Quark oder Joghurt auf die verbrannte Haut. (c / Foto: koldunova_anna / stock.adobe.com)

Bei starkem Sonnenbrand lieber nicht: Quark oder Joghurt auf die verbrannte Haut. (c / Foto: koldunova_anna / stock.adobe.com)


Eher unpraktische Zubereitungen aus Apothekers Kästchen

Pudertexturen kühlen und decken ab, spenden aber keine Feuchtigkeit – Achtung: Talkum kann auf offenen Wunden oder starken Hautschäden zur Granulombildung führen.
Kühlcremes, die nur mechanisch stabilisiert sind, brechen gewollter Weise auf der Haut. Wasser wird frei und sorgt dank Verdunstung für angenehme Kühle, der verbleibende Lipidbestandteil wirkt allerdings okklusiv und ist daher eher ungeeignet für sonnengeschädigte Haut.

Und worauf sollte man bei der Produktauswahl allgemein verzichten?

Ein zu hoher Alkoholanteil, Duftstoffe, PHB-Ester, Paraffine oder Silikone reizen die Haut zusätzlich und können durch Barriereschäden in tiefere Hautschichten eindringen, dort sorgen sie bei manchen Betroffenen für Irritationen oder sogar für allergische Reaktionen und sollten deshalb in den Produkten möglichst nicht enthalten sein. Tipp: Kinderformulierungen sind oft frei von diesen Stoffgruppen und können natürlich auch für erwachsene Haut empfohlen werden.

Was kann man außerdem noch tun? Hausmittelchen und Co.

Des Öl-in-Wasser-Effektes der beschriebenen Lotionen bedienen sich auch einige der altbekannten Hausmittel bei Sonnenbrand. Alle Helferlein auf Molkereibasis, seien es Quarkwickel, Joghurt oder Buttermilch funktionieren nach dem Prinzip der Wasserverdunstung, die Kühlung spendet. Außerdem soll der enthaltene Fettanteil die Haut geschmeidig pflegen. Denn nichts anderes ist Milch und dementsprechend auch deren Erzeugnisse, eine O/W-Emulsion. Als Hausmittel gegen Sonnenbrand also zu Recht sehr bekannt? Jein. Das Prinzip funktioniert, allerdings enthalten Quark und Co. lebende Bakterien, die die geschädigte Hautbarriere durchdringen und Infektionen oder Allergien hervorrufen können.



Ariane Gerlach, Apothekerin, DAZ-Autorin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.