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SPD-Gesundheitspolitik
Lauterbach sieht weiterhin Einsparpotenzial bei Arzneimitteln
Personalisierte Medizin und Krebsarzneimittel unter Beobachtung
Auch die Pflege ist für Lauterbach ein höchst virulentes Thema. Dabei sollte aus seiner Sicht vor allem eines nicht vergessen werden: Es gelte nicht zuletzt, Pflege zu vermeiden. Die Vorbeugemedizin müsse ausgebaut und chronische Erkrankungen besser behandelt werden. In der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen entscheide sich zumeist, ob jemand später pflegebedürftig wird oder nicht. Dass sich zudem die Pflegesituation verbessern muss, ist dem SPD-Politiker aber auch klar. Die bessere Bezahlung der Pflegekräfte ist da nur ein Aspekt. Für Lauterbach ist nicht einzusehen, dass Altenpfleger deutlich weniger verdienen als Krankenpfleger, obwohl ihre Leistung gleichwertig sei. Er macht auch keinen Hehl daraus, dass Verbesserungen in der Pflege etwas kosten – ohne höhere Pflegebeiträge, gehe es nicht. In Ländern, in denen die Pflege hochgelobt sei – etwa Skandinavien – seien die Ausgaben auch um 50 bis 100 Prozent höher als hierzulande.
Ein weiteres SPD-Thema sind die Kassenbeiträge auf Betriebsrenten. Die derzeitige Doppelverbeitragung sei „ungerecht“. Die Sozialdemokraten wollen erreichen, dass bis zu einer Freigrenze von 152 Euro gar keine Beiträge auf Betriebsrenten zu zahlen sind – und darüber nur der halbe Beitrag, also der Arbeitnehmeranteil. Dies könne die Rentner um jährlich 3 Milliarden Euro entlasten. Der finanzielle Spielraum für die Krankenkassen sei gerade günstig, so Lauterbach. Daher werde man diesen Vorschlag wieder einbringen, nachdem insbesondere die CDU ihn in den Koalitionsverhandlungen abgelehnt hatte.
In diesem Zusammenhang sprach Lauterbach auch an, dass er bei den Krankenkassen weitere Einsparreserven bei Arzneimitteln sehe. Hier stiegen die Kosten derzeit „ohne Not“. Lauterbach kündigte Vorschläge für diesen Bereich an – wie sie aussehen und wann sie kommen könnten, wollte er allerdings nicht näher erläutern. Er riss nur kurz an, dass er vor allem bei der personalisierten und der Krebsmedizin ein Problem sehe. Hier komme es durch beschleunigte Zulassungen zu Verwerfungen. Die „Kostenexplosion“ bei diesen Arzneimitteln sei sogar durch Verschlechterungen für die Patienten – in Form starker Nebenwirkungen – erkauft. Doch noch ist Lauterbach in der Phase der Beobachtung und Überlegung. So könnte aus seiner Sicht eine zentralisierte Versorgung mit diesen speziellen Arzneimitteln eine Lösung sein. Man kann also auf die angekündigten Vorschläge gespannt sein.
2 Kommentare
Mehr Kohle
von Dr Schweikert-Wehner am 19.07.2018 um 15:13 Uhr
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Jou,
von gabriela aures am 18.07.2018 um 19:20 Uhr
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