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... erfahren Sie im zweiten Teil, unter anderem zum Thema Lichtdermatose und zur Pille auf Reisen.
Sommerzeit ist Reisezeit. In jedes Reisegepäck gehört eine Reiseapotheke. Natürlich bestimmen Reiseziel und Reisedauer den Inhalt der Reiseapotheke. Familien mit Kindern benötigen andere Medikamente als Senioren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. Doch was gehört immer in eine Reiseapotheke?
Der Standard einer Reiseapotheke ist klar: Schmerzmittel, Mittel gegen Erkältung, Desinfektionsmittel, Pflaster. Aber manch einer leidet regelmäßig am Urlaubsziel an einer Verstopfung, andere reagieren auf fremde Speisen und einen Klimawechsel mit Durchfall. Wer das weiß, dem sollte am besten ein mild abführendes Präparat oder ein Mittel gegen Durchfall für die Reiseapotheke empfohlen werden. Wer aus der Erfahrung weiß, dass er auf Klimaanlagen in Hotels mit Heiserkeit und Schnupfen oder auf trockene Flugzeugluft mit gereizten Augen reagiert, dem sollte ebenfalls das passende Präparat empfohlen werden. Ganz wichtig bei Fernreisen in Länder mit gering ausgebautem Gesundheitssystem: Sterile Einmalspritzen mitnehmen, da diese im Notfall nicht immer zur Verfügung stehen. Andernfalls besteht ein hohes Infektionsrisiko. Mittel gegen Reisedurchfall und Reisekrankheit, ein guter Insekten- und Sonnenschutz sollten auch zur Grundausstattung einer Reiseapotheke gehören.
Die häufigste Beschwerde in den Ferien ist der Reisedurchfall. Exotische Speisen, heißes Klima und niedrige Hygienestandards gelten als typische Auslöser des Reisedurchfalls. Für Betroffene besonders wichtig ist die rechtzeitige Behandlung, denn unbehandelt verliert der Körper große Mengen an Wasser und wertvollen Mineralstoffen. Dies kann zur Schwächung des Körpers bis zur Dehydrierung führen, was gerade bei Kindern und älteren Personen besonders gefährlich ist.
Bei Durchfallbeschwerden rechtzeitig eingenommen kann Loperamid helfen. Aber Vorsicht: Sollte der Durchfall mit hohem Fieber einhergehen oder ist Blut und/oder Schleim im Stuhl, sollte auf ein nicht Loperamid-haltiges Mittel ausgewichen werden. Hier ist es wahrscheinlich, dass eine Virusinfektion vorliegt und dann sollte „alles raus“. Hier muss auf ein anderes Mittel, z. B. auf die Arzneihefe Saccharomyces boulardii zurückgegriffen werden. Das ist auch das Mittel der Wahl zur Vorbeugung bei Reisedurchfall.
Zusätzlich wichtig ist es, die verloren gegangene Flüssigkeit und Elektrolyte schnell wieder zu ersetzen, damit der Kreislauf nicht beeinträchtigt wird. Drei bis vier Liter Wasser müssen zwingend über den Tag verteilt getrunken werden, in das am besten eine fertige Elektrolytlösung aufgelöst wird.
Die Reisekrankheit ist eine unangenehme „Erkrankung“, die auch die schönste Schifffahrt zum Albtraum werden lässt. Die ersten Symptome beginnen mit Gähnen, Müdigkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit und Erbrechen. Leider typisch für die Reisekrankheit: Die Übelkeit hält auch nach einem eventuellen Erbrechen an.
In das Reisegepäck gehören Tabletten oder Kaugummis und für Kinder Saft und/oder Suppositorien. Die meisten Mittel enthalten die chemischen Wirkstoffe Dimenhydrinat oder Diphenhydramin. Weiterhin gibt es als pflanzliche Alternative Ingwerwurzelstock für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren, dem ebenfalls eine antiemetische Wirkung zugesprochen wird. Sollte eine Reisekrankheit bekannt sein, ist ein geeignetes Mittel 30 Minuten vor Reiseantritt einzunehmen. Bei Verwendung eines Kaugummis kann das Kaugummi einfach aus dem Mund genommen werden, wenn die Symptome verschwunden sind – maximal aber nach 30 Minuten kauen.
In den letzten Jahren haben viele Urlauber den Wassersport
für sich entdeckt, sei es Tauchen, Surfen, Wasserski, Schwimmen oder Kitesurfen.
Besonders Taucher klagen während ihres Tauchurlaubes über Schmerzen in den
Gehörgängen.
Hilfreich sind hier Ohrentropfen z. B. mit Isopropylalkohol
und Essigsäure, die aber zusätzlich Glycerol enthalten sollten, damit das Ohr
nicht noch mehr austrocknet. Nach NRF 16.2. kann man Essigsäure/Propylenglykol
Ohrentropfen herstellen. Alternativ kann man dem Kunden ein desinfizierendes
und pflegendes Fertigarzneimittel anbieten. Die Ohrentropfen können sowohl
prophylaktisch verabreicht werden sowie zur Begleittherapie einer medikamentösen
Behandlung bei Entzündungen des äußeren Gehörgangs angewendet werden. Wenn die
Ohrenschmerzen sehr stark sind, sollte unbedingt ein Arztbesuch angeraten
werden, um eine Mittelohrentzündung (Otitis media) auszuschließen.
Auf Reisen spielt das Thema Insektenschutz eine wichtige Rolle. Ein zuverlässiges Repellent kann in bestimmten Regionen vor der Übertragung von Krankheiten wie Malaria oder Dengue Fieber durch Mückenstiche schützen.
Die Schutzdauer eines Insektensprays kann individuell variieren und hängt von Faktoren ab, wie Temperatur, Luftfeuchte, Wind, Schweiß oder Kontakt mit Wasser. Bei gleichzeitiger Verwendung von Sonnencreme sollte das Repellent erst circa 20 Minuten später aufgetragen werden.
Als „Goldstandard“ wird in den meisten Repellenzien das von der US Armee 1946 patentierte N,N.-Diethylmtoluamid (DEET) eingesetzt, welches als das wirksamste Mittel gegen Mücken, Bremsen, Kriebelmücken, Fliegen und auch Zecken gilt.
Als Mittel der zweiten Wahl zählt Icaridin ebenso wie DEET zu den tropentauglichen Wirkstoffen, es gilt als hautverträglicher, sollte aber trotzdem nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden.
Es gibt kaum pflanzliche Wirkstoffe, deren Wirksamkeit an die der konventionellen Mittel herankommt. Wägt man Nutzen und Risiken ab, gibt es zu DEET und Icaridin keine Alternativen, sollten Urlauber in Gebiete mit Infektionsrisiko durch Insektenstiche reisen. Arm- und Halsbänder sowie elektrische Ultraschallgeräte, die Mücken akustisch vertreiben sollen, gelten als wirkungslos.
Die Konzentrationen der Wirkstoffe sind in den einzelnen Produkten unterschiedlich. Aus diesem Grund sind die Produkte nicht immer für Kinder geeignet bzw. unterscheiden sich, ab welchem Alter sie bei Kindern eingesetzt werden dürfen.
Tabelle 1: Übersicht der Repellentien nach Wirkspektrum, und -dauer
Wirkstoff | Wirkspektrum | Wirkdauer | Handelspräparat® | ab...Jahre |
---|---|---|---|---|
Diethyltoluamid (DEET) | Bremsen, Fliegen, Stechmücken, Zecken | Gegen Mücken bis 8 Stunden, gegen Zecken bis zu 2 Stunden | Antibrumm® forte | ab 3 |
Autan® Tropical Dry Spray | ab 2 | |||
Nobite® | ab 5 | |||
Jungle Formula by AZARON® XTREME | ab 18 | |||
Icaridin (Bayrepel®) | Bremsen, Fliegen, Stechmücken, Zecken | Bis zu acht Stunden vor Mücken und Bremsen und bis zu vier Stunden vor Zecken | Doctan® Active Spray | ab 2 |
Jungle Formula by AZARON® Complete Spray | ||||
Autan® Family Care Pumpspray | ||||
Anti Brumm® Classic | ||||
Ethyl-Butylacetylaminopropionat (EBAAP, IR 3535) | Bienen, Bremsen, Fliegen, Stechmücken, Wespen, Zecken | Bis zu 6 Stunden gegen Mücken und bis zu 4 Stunden gegen Zecken | Stichfrei kids® | ab 1 |
Jungle formula by AZARON®KIDS | ab 1 | |||
Citriodiol® bzw. PMS | Mücken Zecken | Bis zu 6 Stunden vor Mücken und bis zu 4 Stunden vor Zecken | Anti Brumm® Naturel | ab 1 |
Jungle Formula by Azaron® Natrural | ab 3 |
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