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Apothekerkammer Westfalen-Lippe
52 Prozent unzufrieden mit „Beiträge-Leistungs-Bilanz“ der ABDA
Am gestrigen Mittwoch tagte die Kammerversammlung der AKWL. Die Delegierten verabschiedeten eine Resolution zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken, die zuvor auch die Apothekerkammer Nordrhein in gleicher Form beschlossen hatte. Deutliche Worte auch zu anderen Themen: Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening wünschte dem Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes eine Zukunft „in der Tonne“. Und die „Beiträge-Leistungs-Bilanz“ der ABDA erregte Unmut von 52 Prozent der Delegierten.
Am gestrigen Mittwoch traf sich die Kammerversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
(AKWL). So wie zuvor in der Kammer Nordrhein diskutiertien auch die AKWL-Delegierten über die „Beiträge-Leistungs-Bilanz“
der ABDA. Zahlreiche Mitglieder des Apothekerparlamentes in
Münster waren laut einer Mitteilung mit der Arbeit der ABDA nicht zufrieden. Die von
der AKWL an die ABDA entrichteten Mitgliedsbeiträge stünden in einem
keinem ausgewogenen Verhältnis zu den dafür erbrachten Leistungen. Es gab eine kurze Befragung zu dem Thema, bei der die Zufriedenheit der Deelegierten abgefragt wurde. 52 Prozent der Delegierten in
Westfalen-Lippe zeigten sich unzufrieden.
Die Kammerversammlung
Nordrhein hatte den Haushaltsentswurf der ABDA aus den gleichen Gründen wie in
Westfalen-Lippe abgelehnt. Zur Erklärung: Die ABDA hatte - wie auch in den vergangenen Jahren - einen Entwurf für den Haushalt 2019 an die Mitglieder verschickt, der eine Beitragserhöhung um 3,5 Prozent vorsieht. Seit 2014 sind die Beiträge somit um 23 Prozent gestiegen.
Overwiening: „GKV-Positionspapier gehört in die Tonne“
Das Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes – schon vielfach kritisiert und abgelehnt – fand auch in der Rede von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening keine Zustimmung. Im Gegenteil, sie formulierte ihre Kritik scharf und deutlich: „Wir Apothekerinnen und Apotheker wollen in einen Dialog eintreten und mit Fakten überzeugen.“ Doch genau dieser Dialog sei bei genauer Betrachtung der dort geäußerten Ansichten und Forderungen nicht möglich. „Das Positionspapier und auch das 2HM-Gutachten, auf dem es basiert, gehören in die Tonne“, so Overwiening laut der AKWL-Mitteilung.
Noch 1954 Apotheken in Westfalen-Lippe
Kammerpräsidentin Overwiening führte zudem drei hauptsächliche Forderungen an, die sie in ihrem Lagebericht verdeutlichte. Den aktuellen strukturpolitischen und pharmazeutischen Herausforderungen müsse mit Maßnahmen zur Stärkung der Apotheken vor allem in strukturschwachen Regionen begegnet werden. Vor allem Anreize für junge Apotheker, sich mit eigener Apotheke selbstständig zu machen, müssten geschaffen werden. Ferner wünschte sich Overwiening mehr innovative Modellprojekte für eine erfolgreiche Apotheke der Zukunft in Zeiten der Digitalisierung.
Resolution zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken
Die Absicht, die Freiberuflichkeit und die Vor-Ort-Apotheken im Interesse der Patienten zu stärken, führte zu einer einstimmig verabschiedeten Resolution der Mitglieder der Kammerversammlung. Befürchtet wird, dass der Einstieg von Fremdkapitalgebern in die Arzneimittelversorgung angesichts der Renditeinteressen der Konzerne zu einer Situation führe, die den Bedürfnissen der Patienten entgegenstehe. Die Resolution stellt klar: „Konzerne betreiben „Rosinenpickerei“ und locken die Patientinnen und Patienten mit hohen Boni, ohne sich an den vielfältigen Gemeinwohlpflichten zu beteiligen und sind anders als die inhabergeführten Apotheken vor Ort nicht zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen flächendeckenden Arzneimittelversorgung verpflichtet.“
Mehr Arbeitsplätze, weniger Apotheken
Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter unterfütterte die Forderungen mit aktuellen Zahlen aus dem Jahre 2017: Die Zahl der Arbeitsplätze in den Apotheken habe sich in Westfalen-Lippe von 15.777 auf 16.469 erhöht. Allerdings sei auch ein klarer Trend zu mehr Teilzeitarbeit zu beobachten. Zum Jahresende 2017 sei zudem erneut die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe gesunken, von 1998 auf nur noch 1973. Zum 30. Juni 2018 werden es dann nur noch 1954 Apotheken sein, ergänzt Walter. Zu diesem Stichtag seien weitere 20 Schließungen zu verzeichnen – bei nur einer Neueröffnung. In dieser Zahl seien 484 Apotheken enthalten, die als Filiale betrieben würden. „In Westfalen-Lippe gibt es aktuell also nur noch 1.470 Hauptapotheken. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 1972“, so Walter.
3 Kommentare
52 ?
von Conny am 15.06.2018 um 14:23 Uhr
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Dann sind
von Edzard Lueg am 14.06.2018 um 18:18 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Es ist sogar noch schlimmer
von DrCK am 18.06.2018 um 13:57 Uhr
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