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Bayerischer Apothekertag
„Lösen Sie diesen Spitzenverband auf!“
Bei den Apothekern könnte der Ärger über das GKV-Positionspapier zur Umstrukturierung des Apothekenmarktes größer nicht sein. Wie tief der Stachel sitzt, zeigte Dr. Hans-Peter Hubmann, Chef des Bayerischen Apothekerverbandes, bei der heutigen Eröffnung des Bayerischen Apothekertages. Als Reaktion auf die aus seiner Sicht realitätsfernen Forderungen des GKV-Spitzenverbandes zur Deregulierung und Senkung des Apothekenhonorars forderte Hubmann, den GKV-Spitzenverband aufzulösen.
Hans-Peter Hubmann ist einer der Hardliner unter den 34 Kammer- und Verbandschefs der Apotheker. Während andere Standesvertreter im Vordergrund ruhig und diplomatisch auftreten und auf nicht-öffentliche Politikergespräche setzen, um ihre Forderungen zu überbringen, geht Hubmann nach vorne und sorgt auch gerne mal für Aufsehen. So auch heute bei der Eröffnung des Bayerischen Apothekertages in Augsburg. Ganz spontan änderte Hubmann sein schriftlich vorgelegtes Redeprotokoll und attackierte den GKV-Spitzenverband aufs Schärfste. Zur Erklärung: Der Verwaltungsrat des Kassenverbandes hatte in dieser Woche ein Positionspapier beschlossen, in dem die Absenkung des Apothekenhonorars um 1 Milliarde Euro gefordert wird. Die Apothekenstruktur müsse zudem dereguliert werden und beispielsweise das Fremd- und Mehrbesitzverbot aufgehoben werden.
Hubmann: Da werden Realitäten ausgeblendet
Dazu sagte Hubmann, der auch Vize-Chef des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) ist: „Keine auch nur ansatzweise nachvollziehbaren Diskussionsgrundlagen sind das von völlig falschen Prämissen ausgehende BMWi-Gutachten aus dem letzten Jahr und erst recht das derzeit vom GKV-Spitzenverband propagierte Papier. Wer in einer Zeit, in der seit Jahren die Zahl der Apotheken um über 200 pro Jahr sinkt, und sich immer mehr Lokalpolitiker um die Versorgung ihrer Gemeinden sorgen, vermeintliches Einsparpotenzial in Milliardenhöhe ausweist, der blendet Realitäten aus!“ Pause. Und dann: „Lösen Sie diesen Spitzenverband auf!“, so Hubmann. Ein Ausruf, der bei den Apothekern auf Gegenliebe stieß – Hubmann erhielt dafür großen Applaus vom Publikum.
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Ansonsten erneuerte Bayerns Verbandschef die Forderungen nach dem Rx-Versandverbot, nach der Etablierung der pharmazeutischen Dienstleistungen im SGB V sowie der zusätzlichen Extra-Honorierung dieser Apotheker-Dienstleistungen. Wichtig war es ihm auch, mit einigen Vorurteilen rund um die „Apothekerlobby“ aufzuräumen. So sagte Hubmann: „Es geht uns nicht darum, Pfründe zu sichern, sondern wir wollen die hervorragende Arzneimittelversorgung durch die freiberuflich geführte Apotheke aufrechterhalten.“ Zum Thema Erneuerung erklärte der BAV-Chef: „Es heißt immer, wir würden nur das Bestehende verteidigen und uns nicht weiterentwickeln. Ganz im Gegenteil: Mit dem schon 2014 verabschiedeten Perspektivpapier Apotheke 2030 haben wir klar unsere heilberuflichen Ziele dargelegt.“ Beispiele seien die Medikationsanalyse und das Medikationsmanagement.
3 Kommentare
Arbeitsergebnis
von Reinhard Rodiger am 09.06.2018 um 10:00 Uhr
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Wer ist der nächste?
von Ulrich Ströh am 08.06.2018 um 22:49 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Klartext?
von Holger am 11.06.2018 um 8:21 Uhr
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