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Pharmacon Meran
Welche Inhalativa kann man austauschen und welche nicht?
Pulverinhalatoren: Kraftvolles Einatmen möglich?
Bei Pulverinhalatoren kommt der Patient nicht darum herum, sein Atemmanöver zu koordinieren. Außerdem ist die Einatmungstechnik (inspiratorischer Fluss) entscheidend, ob der Wirkstoff in die Bronchien gelangt. Der Widerstand, den die Pulverinhalatoren beim Einatmen erzeugen, ist beispielsweise bei den Budenosid-Inhalatoren Novolizer® (am niedrigsten), Turbohaler® und Easyhaler® (am höchsten)* verschieden. Je höher der Widerstand, desto größer muss der inspiratorische Fluss beim Einatmen sein. Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen sind in ihrer Atemleistung häufig eingeschränkt. Dies sollte bei der Entscheidung, ob pharmazeutische Bedenken zum Einsatz kommen sollen, berücksichtigt werden.
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*Anmerkung der Redaktion: Hier gibt es auch Ausnahmen: Manche Devices desagglomerieren mit einem hohen Widerstand effizienter, sodass bei diesen (u.a. Easyhaler) die Freisetzung eines lungengänggen Wirkstoffes nicht so stark von den individuellen Fähigkeiten des Patienten abhängt. Wir bitten die Verallgemeinerung zu entschuldigen.
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Sind Inhalationswiderstand und weitere Anwendungsmerkmale jedoch ähnlich, wie es bei den Fluticason-Salmeterol-Pulverinhalatoren Viani®, Rolenium® und Airflusal® der Fall ist, ist aus Sicht von Daniels eine Substitution zumutbar. Allerdings nicht ohne erneute Schulung des Patienten auf die Handhabung. Hier kommt dem Apotheker eine wichtige Rolle zu.
Holzgrabe appelliert an die ABDA
In der Abschussdiskussion betonte die Moderatorin, Professor Ulrike Holzgrabe, wie schwerwiegend die Folgen eines Präparatewechsels für den einzelnen Patienten sein können. „Es geht um lebensbedrohliche Krankheiten“, mahnte die ehemalige DPhG-Präsidentin. Holzgrabe wies darauf hin, dass Fernsehsendungen wie etwa „Marktcheck“ mit belangloseren Themen wie beispielsweise ein Wurstvergleich großes öffentliches Interesse wecken können. „Ich fordere die ABDA beziehungsweise ihre Pressestelle dazu auf, sich mit diesem wichtigen Thema in so einer Sendung zu platzieren“, appellierte die pharmazeutische Chemikerin aus Würzburg.
BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer fing den Ball auf: „Zu dem ohnehin schwierigen Dreiecksverhältnis zwischen Arzt, Apotheker und Patient kommt hinzu, dass die Behandlungskosten von der Allgemeinheit getragen werden.“ Konsumgüter hingegen wie etwa Würstchen, die im Fernsehen thematisiert werden, bezahlen die Bürger privat. Man dürfe den GBA in seinen Entscheidungen nicht „verteufeln“ und solle zumutbare Substitutionen akzeptieren. „In der Politik ist es aber sehr wohl angekommen, welche hohe Verantwortung tagtäglich auf den Apothekern lastet“, gab Kiefer zu hoffen.
1 Kommentar
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von gabriela aures am 30.05.2018 um 12:27 Uhr
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