Nuvaring und Generika

Sind die Verhütungsringe untereinander austauschbar?

Stuttgart - 03.05.2018, 10:00 Uhr

Viele Frauen, die sich für einen Ring statt für die Pille zur Verhütung entschieden haben, haben derzeit Probleme die generischen Varianten zu bekommen. (Foto: picture alliance / Phanie)

Viele Frauen, die sich für einen Ring statt für die Pille zur Verhütung entschieden haben, haben derzeit Probleme die generischen Varianten zu bekommen. (Foto: picture alliance / Phanie)


Seit vergangenem Jahr gibt es generische Alternativen zum vaginalen Freisetzungssystem Nuvaring. Sie sind günstiger, in der 6er-Packung verfügbar und müssen nicht gekühlt werden. Der große Haken: Es gibt gelegentlich Schwierigkeiten mit der Lieferfähigkeit. Daher steht man in der Apotheke häufig vor der Frage:  Kann man Ginoring®, Cyclelle®, VeriAristo®, Setlona® und Veri-Aristo® problemlos gegen das Original tauschen?

„Leider nicht lieferbar.“ Diese Auskunft erhielten in den letzten Wochen so einige Patientinnen, die in der Apotheke ein Rezept über ein vaginales Freisetzungssystem, wie die Verhütungsringe korrekt heißen, vorlegten – zumindest, wenn es um eines der im August vergangenen Jahres eingeführten generischen Alternativen zu MSDs altbewährtem Nuvaring® geht. Mit großer Nachfrage begründete Ginoring®-Hersteller Exeltis, der übrigens Produktionslizenzen an die übrigen generischen Verhütungsring-Vertreiber vergibt, die temporäre Knappheit. 

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Was tut man also in der Apotheke, wenn eine Frau mit einem entsprechenden Rezept vor einem steht? Kann man einfach tauschen? Aus fachlicher Sicht ist die Frage mit einer Aut-idem-Suche in der Lauertaxe schnell beantwortet. Alle im Markt befindlichen Präparate, also Nuvaring®, Circlet®, Ginoring®, Cyclelle®, VeriAristo® und Setlona® sind nach den vom G-BA definierten Regeln austauschbar. Alle Ringe setzen die Wirkstoffe Etonogestrel und Ethinylestradiol mit einer Rate von 0,12 mg bzw. 0,015 mg pro 24 Stunden frei. Alle Ringe verbleiben jeweils drei Wochen in der Vagina, dann folgt eine siebentägige Pause. In der Praxis ergeben sich jedoch beim Austausch einige Schwierigkeiten, die es zu beachten gilt in Abhängigkeit von der Art des vorgelegten Rezeptes und der verschriebenen Packungsgröße.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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