Beratungs-Quickie

Wenn Arzneimittel Sonnenbrand verursachen

Stuttgart - 12.04.2018, 15:00 Uhr

 Was kann die Apotheke bei fototoxischen Arzneimitteln raten? (Foto: John Smith / stock.adobe.com)

 Was kann die Apotheke bei fototoxischen Arzneimitteln raten? (Foto: John Smith / stock.adobe.com)


Tipps zum Verhalten unter fototoxischen/ -allergischen Arzneimitteln

Mit dem Hinweis der Apotheke, dass bestimmte Arzneimittel die Haut lichtempfindlicher machen können, sollte der Patient auch Tipps bekommen, wie er sich vor der unerwünschten Arzneimittelwirkung schützen kann:

Tipps zum Verhalten unter fototoxischen/ -allergischen Arzneimitteln

  • Der Patient sollte die intensive Mittagssonne (11 Uhr bis 15 Uhr) meiden,
  • Aktivitäten im Freien in die Morgen- und Abendstunden legen,
  • geeignete Kleidung tragen (textiler Lichtschutz), Kopfbedeckung, Sonnenbrille,
  • Anwendung von Sonnenschutzmitteln:
    • Adäquaten Schutzfaktor (mindestens 30), vor allem auf ausreichenden UV-A-Schutz achten,
    • Ausreichend viel Sonnenschutzcreme auftragen: 2 mg/cm2,
    • Nachcremen nach zwei Stunden,
    • An leicht übersehbare Stellen denken: Nacken, Ohren, Hals, Fußrücken bei Flipflops/Sandalen, Handrücken.

UV-A durchdringt Fenster und dünne Kleidung

Wichtig ist: UV-A ist das Hauptübel fotosensibilisierender Hautreaktionen. Glas und dünne Kleidung schirmen diese nicht ab und bieten keinen Schutz vor UV-A-Strahlen. Die Konsequenz für den Patienten: Autofenster oder dünne Shirts und Hosen verhindern keine lichtbedingten Reaktionen. Die Patienten benötigen folglich dennoch Sonnencreme oder spezielle UV-undurchlässige Folien für die Autofenster. Die Frontscheibe schützt noch weitestgehend vor UV-A- und UV-B-Strahlen, die Seitenfenster nicht.
Zusätzlichen Sonnenschutz kann auch spezielle UV-Kleidung bieten. Wer nicht in Spezialkleidung investieren möchte, sollte zumindest auf dicht gewebte und dunkle Stoffe bei der morgendlichen Auswahl vor dem Kleiderschrank achten.

Bei Sonnenschutzprodukten gilt die Empfehlung hin zu duftstoff- und emulgatorfreien Produkten (zum Beispiel Ladival® Allergische Haut, Eucerin® Sonnencreme für Allergiker)



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Ursachen fototoxischer Hautreaktionen und Beratung zu fotosensibilisierenden Arzneistoffen

Lichtempfindlich durch Arzneimittel

Empfindliche Haut braucht besonderen Schutz

Here comes the sun!

Werdende Mütter brauchen eine Extraportion Sonnenschutz

Sonnige Schwangerschaft

Wenn Arzneistoffe photoallergische oder phototoxische Hautreaktionen begünstigen

Schädliche Strahlung

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.