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Gesundheitsministerkonferenz
Landesbehörden wollen flächendeckend Stationsapotheker einführen
Die niedersächsische Landesregierung arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf, nach dem die Kliniken im Bundesland künftig Stationsapotheker beschäftigen müssen. Die Landesregierung will damit die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in den Krankenhäusern verbessern. Diese Versorgungsidee könnte es eventuell bald auch in ganz Deutschland geben. Denn die Landesgesundheitsbehörden empfehlen ihren Gesundheitsministern, genau das umzusetzen.
Dass es in Niedersachsen bald in jedem Krankenhaus Stationsapotheker geben soll, steht so gut wie fest. Die ehemalige rot-grüne Landesregierung hatte das Projekt gestartet, aber vor den Neuwahlen nicht mehr abschließen können. Obwohl es nicht im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung aus SPD und CDU steht, will auch die Große Koalition das Projekt weiter verfolgen. DAZ.online hatte bereits berichtet, dass die Regierungsfraktionen im Hannoveraner Landtag einen entsprechenden Entwurf vorbereiten.
Die Vorteile vom Einsatz von Apothekern auf Krankenhausstationen liegen auf der Hand: Die Apothekerkammer Niedersachsen hatte dazu auf die Ergebnisse einer Krankenhausstudie des Instituts für Patientensicherheit der Universität Bonn verwiesen. Die Untersuchung belegt, dass es im Krankenhaus sogenannte Risikoschwerpunkte gibt, die die Patientensicherheit gefährden. Seit Jahren führen Schnittstellen und die Arzneimitteltherapiesicherheit die Liste dieser Risikoschwerpunkte an. Aus politischer Sicht ist die Maßnahme aber auch eine Reaktion auf die sogenannten Pflegemorde, bei denen ein Pfleger mehr als 100 Patienten mit Arzneimitteln getötet haben soll.
Nun wird das Thema der Stationsapotheker aber auch bundesweit relevant. Denn die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden setzt sich dafür ein, dass die Gesundheitsministerien der Länder und das Bundesgesundheitsministerium eine flächendeckende Einführung von Stationsapothekern prüfen sollen. Zur Erklärung: Die Landesgesundheitsbehörden tauschen sich regelmäßig über gesundheitspolitische Themen aus und entwerfen für die Gesundheitsministerkonferenz (GMK), also das Forum aller Landes-Gesundheitsminister, Beschlussempfehlungen.
Landesbehörden wollen Stationsapotheker, um die AMTS zu verbessern
Bei ihrem Treffen am 7. und 8.März haben die Landesbehörden nun eine solche Beschlussvorlage zu den Stationsapothekern auf den Weg gebracht. Wörtlich heißt es in dem Papier, das DAZ.online vorliegt: „Die GMK sieht im Sinne der Patientensicherheit auch die AMTS als zentrales Kriterium einer qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung an. In diesem Sinne bittet die GMK das BMG zu prüfen, ob und wie die Beteiligung von Apothekerinnen und Apothekern als Beratungspersonen für die Stationen im Krankenhaus und die verbindliche Einrichtung einer Arzneimittelkommission im Krankenhaus zu regeln ist.“
Zur Erklärung heißt es weiter, dass zur Förderung einer „patientenorientierten Arbeitsweise“ Instrumente benötigt würden, „die sich an alle an der Gesundheitsversorgung Beteiligten einschließlich der Kostenträger richtet“. Und weiter: „Eine gute Versorgungsqualität wird Patientinnen und Patienten unter anderem in Kliniken geboten, in denen Arzneimittelkommissionen nach einheitlichen Standards einen interdisziplinären Austausch pflegen und Apothekerinnen und Apotheker als Beratungspersonen für die Stationen zur Verfügung stehen, wie es in anderen europäischen Ländern – wie Großbritannien, Portugal, Norwegen, Irland, Schweden – bereits üblich ist.“
2 Kommentare
Stationsapotheker
von Conny am 21.03.2018 um 13:03 Uhr
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AW: Apotheker - woher?
von Holger am 22.03.2018 um 9:41 Uhr
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