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Dänemark
Apothekenzahl steigt um 45 Prozent in drei Jahren
Neue Apotheken fast ausschließlich in Städten
Ein Blick auf Daten des
Apothekerverbandes zeigt allerdings, dass die neuen Apotheken hauptsächlich in
den städtischen Ballungsgebieten eröffnet wurden. Insbesondere rund um und in
den Städten Kopenhagen, Aarhus oder Kolding wurden sehr viele neue Apotheken
eröffnet. (s. Karte unten) Im gering besiedelten Norden gibt es nur sehr vereinzelte
Neueröffnungen.
Spannend ist hier auch der Skandinavien-Vergleich: Denn obwohl in Norwegen (2001) und in Schweden (2009) im Gegensatz zu Dänemark auch das Fremdbesitzverbot aufgehoben wurde, ist die Apothekenzahl bei unseren Nachbarn stärker angestiegen (s. Grafik unten). Etwa 2,5 Jahre nach der Deregulierung und Zerschlagung der staatlichen Apothekenkette gab es in Schweden 34 Prozent mehr Apotheken, im gleichen Zeitraum waren es in Norwegen etwa 30 Prozent mehr. Übrigens: Auch in Schweden wurden die neu hinzu gekommenen, von den Kettenkonzernen gegründeten Apotheken fast ausschließlich in oder rund um Städte aufgebaut.
Mit dem Gesetz wurden auch die starren Vorgaben für die Öffnungszeiten der Apotheker dereguliert. Laut Apothekerverband ist es nun so, dass es mehr als 100 Apotheken gibt, also etwa ein Viertel des Marktes, die nach der ursprünglichen Schließzeit (17.30 Uhr) geöffnet haben. Zudem gibt es nun auch 41 Apotheken, die sonntags ihre Pforten öffnen. Durch die gestiegene Apothekenzahl und die längeren Öffnungszeiten hat sich die durchschnittliche Wartezeit von Apotheken-Kunden in Dänemark auf 2 Minuten und 3 Sekunden reduziert, so niedrig soll die Wartezeit noch nie gewesen sein.
Erwähnenswert ist auch ein Blick auf die Entwicklung der
Arzneimittelpreise in Dänemark. Während die Preise der apothekenpflichtigen
Arzneimittel (Rx und OTC) nach 2000 stetig gesunken sind, haben die Preise der
OTC-Medikamente, die außerhalb der Apotheke verkauft werden, stark zugelegt. So
sind die Preise der Apotheken-Produkte laut Apothekerverband um etwa die Hälfte
gesunken seit 2000. Die „liberalisierten“ Arzneimittel gehen im Schnitt für 27 Prozent
mehr über den Ladentisch. Die sinkenden Apotheken-Preise erklärt sich der
Verband mit einer zunehmenden Generika-Quote, sinkenden Generika-Preisen sowie
der Pflicht der Apotheker, immer die günstigste Variante abzugeben. (s. Grafik unten)
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