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Hormonelle Nebenwirkungen
Ibuprofen und Fruchtbarkeit – ein Zusammenhang?
Zwischen Labor-Versuch und echtem Leben
In der aktuellen Studie wurden Föten (Entwicklungswochen sieben bis 12) in der Folge von legal durchgeführten Abtreibungen (in den Jahren 2013 bis 2017) im Universitätskrankenhaus des französischen Rennes untersucht. Zum Schwangerschaftsabbruch wurde ein Standardprotokoll aus Mifepriston und Misoprostol angewandt. Untergruppen der Frauen erhielten präventiv gegen Schmerzen 400 oder 800 mg Ibuprofen. Die gewonnenen fetalen Eierstöcke wurden im Labor präpariert und kultiviert.
Als Maßstab für die anschließenden Laboruntersuchungen, galten die Ibuprofen-Konzentrationen, die im Nabelschnurblut von 13 Föten gemessen wurden. Im Blut der Föten war nur Ibuprofen nachweisbar, wenn die Mütter vor dem Schwangerschaftsabbruch Ibuprofen eingenommen hatten. Insgesamt wurden im Nabelschnurblut stark variierende Ibuprofen-Konzentrationen gemessen. Wenn beispielsweise zwei bis fünf Stunden zuvor 800 mg Ibuprofen von der Mutter eingenommen wurden: 0,37 µM / 6,36 µM oder 14,51 µM Ibuprofen.
Im Laborversuch reichten dann 10 µM Ibuprofen (einen Tag lang) aus, um die Prostaglandin E2 – Produktion im Gewebe signifikant um 66,3 Prozent zu senken.
In einem weiteren Versuch wurde gezeigt, dass wenn das Gewebe sieben Tage lang 10 µM Ibuprofen ausgesetzt war, sich die Zahl der Ovar-Zellen im Vergleich zu nicht exponierten Proben signifikant um 50 Prozent reduzierte – unabhängig von der Entwicklungswoche. Weitere Tests lassen vermuten, dass sich die Zellen nicht (schnell) vom verursachten Schaden erholen. Insgesamt wurden 185 Proben untersucht.
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