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Kommunikationsstrategie
Kammern teils unzufrieden mit Honorar-Strategie der ABDA
Die Diskussionen innerhalb der Apothekerschaft über das Honorar-Gutachten gehen in die nächste Runde. Nach Informationen von DAZ.online haben einige Mitgliedsorganisationen bei der ABDA nachgefragt, wie es zu einem so passiven Kommunikationsverhalten kommt. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt erklärt seine Motive – und erntet zumindest teilweise Verständnis. Spannend ist die Darstellung des Präsidenten, dass die OTC-Preise erhöht werden müssten, wenn das Gutachten 1:1 umgesetzt würde.
Beim diesjährigen Pharmacon in Schladming hatte es heftige Diskussionen zwischen Apothekern und der ABDA-Spitze bezüglich des Honorar-Gutachtens vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gegeben. Mehrere Apotheker wollten von der Standesvertretung wissen, warum man sich nicht offensiver und argumentativ mit dem Papier auseinandersetze. Die Apotheker wurden teils gar nicht zu Wort gelassen. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt antwortete dann aber doch auf eine Frage. „Dieser Text, der jetzt vorliegt, darf keine Grundlage für eine echte politische Auseinandersetzung werden, weil er dafür ungeeignet ist!“, so der ABDA-Präsident. Nach Ansicht Schmidts enthält das Gutachten derart viele falsche Prämissen, die unweigerlich zu falschen Schlussfolgerungen führen. Das sei für eine Reform der Arzneimittelpreis-Verordnung keine geeignete Basis.
Anscheinend war diese hitzige Debatte nun auch für einige Vorsitzende und Präsidenten der Mitgliedsorganisationen zu viel. Dem Vernehmen nach hat Günter Hanke, Kammerpräsident in Baden-Württemberg, einen Brief an die ABDA geschrieben. In diesem Schreiben bittet Hanke darum, dass sich die Standesvertretung in Berlin stärker inhaltlich mit dem Gutachten beschäftigt. Ziel von Hanke ist es, dass die Apotheker in öffentlichen Gesprächen die Schwachstellen des Gutachtens aufzeigen können. Auch aus der Apothekerkammer Niedersachsen kam Protest: Schon beim Pharmacon-Kongress hatte Präsidentin Magdalene Linz öffentlich moniert, dass die ABDA ihre Mitglieder kein einziges Mal darüber informiert habe, wie man sich zum Gutachten positioniere und welche Strategie eingeschlagen werde.
ABDA-Mitglieder beschweren sich bei Schmidt
Doch damit noch nicht genug: Anfang der Woche soll nach Informationen von DAZ.online eine Video-Konferenz des ABDA-Gesamtvorstandes stattgefunden haben. Zum ABDA-Gesamtvorstand gehören neben Schmidt und seinem Vize Mathias Arnold insgesamt 34 Vertreter aus allen Kammern und Verbänden in Deutschland. Einige Standesvertreter aus den Ländern sollen Schmidt relativ deutlich zur Rede gestellt haben und auch darauf verwiesen haben, dass die Apotheker auch in der Öffentlichkeit sehr gerne einen größeren Widerstand gegen das Gutachten sehen würden, das – wenn es denn 1:1 umgesetzt würde – für viele Kollegen das aus bedeuten könnte.
Aber auch in dieser Gesprächsrunde soll Schmidt dabei geblieben sein: Die ABDA wird sich nicht mit den Inhalten des 2HM-Gutachtens beschäftigen – zumindest in der Öffentlichkeit nicht. Um seine Argumentation zu untermauern, hat der Präsident am gestrigen Donnerstag noch einen Brief an die Mitglieder des Gesamtvorstandes geschickt, der DAZ.online nun vorliegt. Dort heißt es: „Wir wollen erreichen, dass die politische Diskussion über die angemessene Honorierung der in der Apotheke erbrachten Leistungen mit den richtigen politischen Prämissen geführt und innerhalb der richtigen Leitplanken geführt wird. Das Gutachten von 2HM ist für eine solche Diskussion keine geeignete Grundlage und eine vertiefte Diskussion hierüber, die in der Gedankenwelkt dieses Gutachtens verharrt, wäre für die Apothekerwelt schädlich.“
5 Kommentare
Die Dreieinigkeit der Vernachlässigung
von gabriela aures am 03.02.2018 um 11:09 Uhr
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Fehlbeurteilung
von Reinhard Rodiger am 02.02.2018 um 23:50 Uhr
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Ja sicher.....
von Ulrich Kuhl am 02.02.2018 um 18:30 Uhr
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Schauen wir mal !
von Ulrich Ströh am 02.02.2018 um 18:22 Uhr
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Friedrich Rückert
von Christian Giese am 02.02.2018 um 17:50 Uhr
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