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Ökotest
Sind Lippenpflegestifte aus der Apotheke besser?
Die Lippen sind spröde, reißen auf, bluten – es ist Winter. Was gegen die pergamentartigen, kaputten Lippen hilft, sind fettende Lippenpflegestifte, denn Lippen weisen nur vereinzelt Talgdrüsen auf. Avène, La Roche-Posay, Weleda oder Labello? Welcher Lippenpflegestift ist frei von Paraffinen und aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen? Ökotest hat die „Labellos“ getestet, die auch viele Apotheken in ihrem Kosmetik-Sortiment haben.
Glaubt man Ökotest, verspeisen wir Lippenpflegestifte – und das
nicht zu knapp. Angeblich gelangen durch Abschlecken etwa vier „Labellos“ in
unseren Magen-Darm-Trakt. Pro Jahr. Da ist es natürlich begrüßenswert, wenn diese vier unfreiwillig zur Kulinarik mutierten Lippenpflegestifte nicht gerade giftige oder gesundheitlich bedenkliche
Inhaltsstoffe enthalten. Das findet auch Ökotest durchaus untersuchenswert – und hat,
passend zur kalten, die Lippen doch sehr beanspruchenden Winterzeit, 24 Lippenpflegestifte getestet.
Ökotests
Augenmerk lag dabei weniger auf dem erwünschten pflegenden Effekt, den die praktischen Sticks erreichen sollen,
sondern vielmehr auf unerwünscht enthaltenen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen.
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Überraschen dürfte nicht, dass sich unter den 24 getesteten Lippenpflegeprodukten auch Apothekenware befand – Avène, La Roche-Posay, Eucerin, Weleda, Dr. Hauschka, Neutrogena, die „Kugel“ von Eos. Auch den namengebenden Klassiker „Labello“ führen manche Apotheken. Sind die Lippenpflegeprodukte aus der Apotheke besser oder schlechter als Drogerie-Discount-Lippenstifte? Oder genauso gut wie bebe, Blistex oder Lavera? Wir werden es erfahren.
Paraffine und aromatische Kohlenwasserstoffe: gefährlich?
Zunächst ein kleiner chemischer Ausflug zu MOAH und MOSH. Was verbirgt sich hinter den Abkürzungen? MOSH steht für Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, sprich gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe. Organische Chemie, Grundstudium: Paraffine als offenkettige Kohlenwasserstoffe und Naphtene als cyclische Kohlenwasserstoffe.
Der ähnliche Namensvetter MOAH ist auch chemisch nicht weit von MOSH entfernt – den kleinen aber feinen Unterschied machen die Doppelbindungen. MOAH sind aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons. MOAH enthalten mindesten einen aromatischen Ring.
Sowohl MOSH als auch MOAH sind natürlich vorkommende Bestandteile des Erdöls. Die Mineralöle werden aus diesem durch Destillation gewonnen.
So weit so gut. Nur warum stört sich Ökotest an diesen Mineralöl-Bestandteilen? In ihrem Lippenpflegebeitrag argumentieren die Verbraucherschützer, MOSH (Paraffine, Naphtene) zeigten in Tierversuchen Leberschäden. MOAH seien als Verunreinigungen in deklarierten Inhaltsstoffen wie Paraffin zu finden und könnten bereits in geringen Mengen krebserregend sein.
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