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100 jahre Spanische Grippe
Die bislang schlimmste Pandemie der Moderne
Es starben ungewöhnlich oft vermeintlich robuste Menschen
Auch der spanische König soll an dem damals noch unbekannten Erreger erkrankt sein. Es ist ein Grund, aus dem die Pandemie als „Spanischen Grippe“ in die Geschichte einging. Dass sie nicht von dort kam, ist aber relativ sicher. Um den wahren Ursprung ranken sich mehrere Theorien. Witte zufolge wird angenommen, dass die Grippe im März 1918 zuerst Schüler und Soldaten in Kansas, USA, befiel. Mit Truppenschiffen soll das Virus auch nach Europa gelangt sein. Die Menschen steckten sich durch winzige Tröpfchen beim Husten oder Niesen an, wohl jeder Ort hatte Opfer zu beklagen.
Ärzte sahen bei Infizierten gewisse Muster: Nicht nur starben ungewöhnlich oft vermeintlich robuste Menschen zwischen 20 und 40 Jahren. Auch hatte sich die Haut der Erkrankten oft dunkelblau verfärbt - Zeichen der Unterversorgung mit Sauerstoff, wie Witte sagt. Wegen des fast schon schwarzen Teints hätten sich die Menschen an die Pest erinnert gefühlt.
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Man hielt ein „Grippe-Bakterium“ für die Ursache,
Zeitgenössische Ärzte hielten ein „Grippe-Bakterium“ für die Ursache, obwohl man diese Theorie damals schon anzweifelte. Der wahre Auslöser, das Influenza-Virus, sollte später entdeckt werden - 1933. Heute weiß man, dass es sich um einen ungewöhnlich virulenten Abkömmling des Influenza-A-Stamm vom Subtyp A H1N1 handelte. Inzwischen sehen Wissenschaftler die Spanische Grippe nicht mehr unbedingt als Einzelfall, sondern als Prototyp von Pandemien. Sie kann sich wiederholen - das zeigten etwa die Asiatische Grippe (1957) und die Hongkong-Grippe (1968), wenn auch in geringerem Ausmaß.
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