WHO-Empfehlung zu Dengvaxia

Dengue-Impfung nur nach überstandener Erstinfektion

Stuttgart - 15.12.2017, 17:35 Uhr

Auf den Philippinen wurde Anfang Dezember
das landesweite Dengue-Impfprogramm für rund 700.000 Kinder abgebrochen. (Foto: Sura Nualpradid / stock.adobe.com) 

Auf den Philippinen wurde Anfang Dezember das landesweite Dengue-Impfprogramm für rund 700.000 Kinder abgebrochen. (Foto: Sura Nualpradid / stock.adobe.com) 


Was sollten Länder mit zuvor seronegativen Geimpften jetzt tun?

Für Populationen, die bereits mit CYD-TDV geimpft wurden, empfiehlt die WHO Maßnahmen, die die Exposition mit dem Dengue-Virus minimieren; um Geimpfte, die zum Zeitpunkt der Impfung noch nie vom Dengue-Virus infiziert worden waren, zu schützen. Sollte es dennoch zu klinischen Dengue-Fällen kommen, sollten diese Patienten möglichst schnell medizinisch versorgt werden.

Die Daten von Sanofi legen nahe, dass etwa 15 Prozent der Impfempfänger dem Risiko ausgesetzt wurden, in der Folge der Impfung einen schweren Verlauf einer Dengue-Infektion zu erleiden; weil sie zum Zeitpunkt der Impfung noch nicht mit dem Dengue-Virus in Kontakt gekommen waren. Das bedeutet, dass etwa vier von 1000 seronegativen Patienten über einen Beobachtungszeitraum von fünf Jahren eine schwere Dengue-Infektion in Folge der Impfung entwickelten. Im Vergleich dazu wurde für nicht Geimpfte berechnet, dass 1,7 von 1000 Patienten eine schwere Dengue-Infektion entwickeln.

Jedoch hatten in den Endemiegebieten 85 Prozent der Dengue-Geimpften schon einmal Kontakt mit dem Dengue-Virus, bevor sie geimpft wurden. In dieser Gruppe reduzierte sich das Risiko für einen schweren Verlauf um vier Fälle pro 1000 Geimpfte.  



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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