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Nutzen der Antikörper-Therapie bei Asthma
Wirken Asthma-Antikörper auch nach dem Absetzen?
Viel Bewegung ist im Asthma-Antikörper-Markt. Nach Mepolizumab und Reslizumab hat die EMA mit Benralizumab (Fasenra®) den dritten Interleukin-5-Antikörper zur Zulassung empfohlen. Doch haben Asthma-Antikörper auch nach dem Absetzen bleibende Effekte oder dienen sie nur der reinen Symptomkontrolle? Und welcher Antikörper ist der beste: Mepolizumab, Reslizumab oder Benralizumab?
Sie kommen erst bei schwerem Asthma zum Einsatz: Antikörper gegen Immunglobulin E oder Interleukin-5. Den IgE-Antikörper Omalizumab in Xolair® verordnen Pneumologen bei allergischem Asthma. Von den gegen Il-5 gerichteten Antikörpern profitieren vor allem Patienten, die unter schwerem eosinophilem Asthma leiden. Bereits zugelassen sind hier die Antikörper Mepolizumab in Nucala® und Reslizumab in Cinqaero®. Astra Zeneca wartet derzeit auf die Zulassung von Benralizumab, der Humanarzneimittelausschuss CHMP der EMA hat in der vergangenen Woche sein positives Votum zum dritten Il-5-Antikörper verkündet. Doch: Neben der Symptomkontrolle mit weniger Exazerbationen oder der Möglichkeit, dem Asthmatiker orale Corticosteroide zu sparen - haben die neuen Arzneimittel auch einen nachhaltigen Effekt auf den Verlauf der Erkrankung, so dass der Asthmatiker vielleicht auch irgendwann wieder ohne Arzneimittel auskommt?
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Die Frage, ob die ganzen „mabs“ auch einen „disease modifying effect“ haben und der Asthmatiker von bleibenden positiven Effekten profitiert, auch wenn der Antikörper wieder abgesetzt wird, muss derzeit wohl mit „wahrscheinlich nein“ beantwortet werden. So zeigte eine Untersuchung beim IgE-Antikörper Omalizumab, dass der Antikörper zwar hervorragend wirkt, jedoch nur, solange man ihn einsetzt: Fünf Jahre nach der Zulassung wurde in einer Studie an zwei Patientenkollektiven in einem Omalizumab gegen Placebo getauscht. Die Konsequenz war, dass die Patienten wieder verstärkt an Exazerbationen litten. Daher sieht es zum aktuellen Zeitpunkt danach aus, dass auch diese Arzneimittel eine reine Symptomkontrolle beim Asthma schaffen und folglich eine Langzeittherapie der Asthmapatienten mit sich bringen. Für die IL-5-Antikörper existieren solche Daten bislang nicht. Positiv allerdings in diesem Zusammenhang ist, dass die Nebenwirkungen der Antikörper meist überschaubar und diese gut verträglich sind.
Mepolizumab, Reslizumab, Benralizumab - welcher IL-5-Antikörper wirkt am besten?
Die Therapievielfalt für die Pneumologen wächst mit Benralizumab noch einmal an. Einen ersten Überblick über die erweiterte IL-5-Antikörpertherapie bei eosinophilem Asthma hatte auch es beim diesjährigen KlinPharmUpdate in Wiesbaden gegeben. Der Pneumologe Professor Buhl von der Universitätsmedizin Mainz rechnete schon damals fest mit der Zulassung von Benralizumab. Dann stellt sich für die behandelnden Pneumologen wohl die Frage: Welchen IL-5-Antikörper soll der schwere Asthmatiker bekommen?
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Buhl bewertet alle drei Antikörper als gleichwertig: „Mepolizmab, Reslizumab, Benralizumab, das ist wahrscheinlich wie BMW, Mercedes oder Audi: Mit allen kommt man von Frankfurt nach Berlin“. So seien äquivalent zur Automobilindustrie alle drei Antikörper sehr gute Arzneimittel. Der Unterschied liegt hauptsächlich wohl in der Applikation. Mepolizumab (Nucala®) bekommen die Asthmatiker einmal pro Monat als subkutane Injektion in einer fixen Standarddosis von 100 mg. Die Dosierung von Reslizumab erfolgt individuell nach Körpergewicht. Cinqaero® verabreichen Ärzte ebenfalls alle vier Wochen, jedoch als intravenöse Infusion. Benralizumab in Fasenra® bekommen Asthmatiker nur alle acht Wochen in einer fixen Dosierung von 30 mg je subkutaner Spritze. Alle drei Antikörper sind erst als Zusatzmedikation bei schwerem refraktärem eosinophilen Asthma indiziert.
1 Kommentar
Nicht gleichwertig
von Rob am 15.11.2017 um 8:21 Uhr
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