Stufentherapie des Asthma bronchiale
Biologicals wie Antikörper gegen IgE oder IL-5 finden erst in Stufe fünf der Asthmatherapie Einsatz.
Nach Mepolizumab und Reslizumab kommt wohl bald der dritte Antikörper, der die durch Interleukin-5 getriggerte Entzündung des eosinophilen Asthmas reduziert. Astra Zeneca hat die europäische Zulassungsempfehlung für Benralizumab (Fasenra®) bereits in der Tasche und erwartet nun den finalen Schritt: die Zulassung durch die Europäische Kommission.
Erst kommen inhalative Corticosteroide (ICS), dann eine Kombination der ICS mit Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten wie Montelukast. In Stufe drei der Asthma-Therapie setzen Ärzte zusätzlich LABA – Longacting Beta-Agonists – ein. Die Stufe vier eskaliert um Tiotropium, und erst im letzten Schritt fünf der Asthmatherapie finden Biologicals – neben oralen Corticosteroiden – Berücksichtigung. Die Biologicals, die Patienten bislang therapeutisch nutzen, richten sich gegen Immunglobulin-E – Omalizumab in Xolair® – oder gegen Interleukin-5 (IL-5). Das Zytokin IL-5 blockieren die bereits zugelassenen Antikörper Mepolizumab in Nucala® und Reslizumab in Cinqaero®. Nun hat der Humanarzneimittelausschuss der EMA ein positives Votum für den ersten Il-5-Antikörper ausgesprochen, der sich gegen den Rezeptor von IL-5 richtet: Benralizumab. Astra Zeneca wird den Antikörper, wenn die Zulassung durch die Europäische Kommission erfolgt ist, unter dem Handelsnamen Fasenra® vermarkten.
Biologicals wie Antikörper gegen IgE oder IL-5 finden erst in Stufe fünf der Asthmatherapie Einsatz.
Interkleukin-5 spielt vor allem bei eosinophilem Asthma eine zentrale Rolle. Bei dieser Unterform des Asthma bronchiale verstärken eosinophile Granulozyten die Entzündungsreaktion. Das Zytokin Interleukin-5 reguliert diese eosinophilen Granulozyten. Somit kommt der Blockade dieses Zytokins ein enormer Stellenwert in der Unterbrechung der Entzündungskaskade bei eosinophilem Asthma zu. Therapiestrategien, mit denen es so gelingt, die Anzahl der eosinophilen zu reduzieren, sind bei eosinophilem Asthma besonders erfolgreich. Auch die Daten zu Benralizumab deuten auf diesen Effekt hin. Der humanisierte Antikörper Benralizumab führt über eine Il-5-Rezeptor-Bindung an der Oberfläche eosinophiler Granulozyten zur Depletion dieser und bessert so die eosinophile Entzündung.
Ärzte sollen Benralizumab erst bei schwerem eosinophilen Asthma einsetzen. Insbesondere Patienten mit einer eosinophilen Granulozyten-Last von über 300 / Mikroliter Blut profitierten von der Benralizumab-Therapie. In Studien hat der Antikörper gegen den IL-5-Rezeptor die Anzahl der Exazerbationen verbessert und zusätzlich geholfen, orale Corticosteroide zu reduzieren. Die häufigsten Nebenwirkungen einer Therapie mit Fasenra® waren Kopfschmerzen (8 Prozent) und Pharyngitis (3 Prozent).
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