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Zum Start des Prozesses gegen den Bottroper Zyto-Apotheker Peter S. äußern Nebenkläger Mordvorwürfe: Ihrer Ansicht nach muss das Verfahren zum Schwurgericht. Die Verteidigung geht gegen die Besetzung eines Schöffens vor – während die Nebenklage Befangenheit sieht, da ein Schöffe selber als Apotheker in Bottrop tätig war.
Der Prozessauftakt um den Zyto-Skandal in Bottrop wurde von den Patienten, die der Apotheker Peter S. mit teils nur vermeintlichen Krebsmitteln beliefert haben soll, mit Spannung erwartet. Dunkle Wolken lagen am Montagmorgen über dem Essener Gerichtsgebäude, doch teils schienen auch vereinzelte Sonnenstrahlen in den Gerichtssaal, als der vorsitzende Richter das Verfahren am Landgericht in Essen eröffnete. Gegen den Apotheker werden schwere Vorwürfe erhoben: Er soll zehntausende Arzneimittel unter skandalösen hygienischen Bedingungen hergestellt und vielfach unterdosiert haben.
Als der in Untersuchungshaft sitzende Apotheker gegen 9:40 Uhr den Gerichtssaal betrat, ging ein Blitzlichtgewitter los: Aus der gesamten Bundesrepublik waren Pressevertreter angereist, WDR und ZDF hatten vor dem Gerichtsgebäude Übertragungswagen aufgestellt. Schnellen Schrittes ging Peter S. zu seinen Anwälten, ohne die vor Gericht erschienenen Betroffenen eines längeren Blickes zu würdigen. Gut 20 hatten beantragt, als Nebenkläger zu dem Verfahren zugelassen zu werden.
Kein Blick für die Betroffenen übrig
Nachdem der Vorsitzende Richter Johannes Hidding, der zusammen mit zwei weiteren Berufsrichtern sowie zwei Schöffen das Verfahren leitet, die Personalien festgestellt hatte, stellte der Nebenkläger-Vertreter Siegmund Benecken einen Antrag: Dem Angeklagten seien anders als von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen durchaus Tötungsdelikte nachzuweisen. Daher müsse das Verfahren vor dem Schwurgericht verhandelt werden, argumentierte Benecken. Doch nach kurzer Beratung entschied Hidding, dass der Antrag erst nach Verlesen der Anklage gestellt werden solle.
Die Anklage beläuft sich auf mehr als 800 Seiten. Doch obwohl mehrere hundert Seiten mit Tabellen zu mehr als 60.000 Krebsmitteln, die Peter S. an Kassenpatienten unter unhygienischen Zuständen hergestellt und teils unterdosiert haben soll, nur zusammenfassend verlesen wurden, dauerte die Verlesung über eine Stunde. Von mehr als 100 bei einer Durchsuchung sichergestellten Arzneimitteln habe Peter S. 27 unterdosiert – oftmals hieß es „minus 100 Prozent“ Wirkstoffgehalt. Teilweise seien andere Arzneimittel als die verschriebenen in den Infusionen gewesen, erklärte Staatsanwalt Rudolf Jakubowski.
7 Kommentare
Panschende Apotheker
von Rumpelstilzchen am 17.11.2017 um 16:58 Uhr
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Panschende Apotheker
von Katharina am 14.11.2017 um 9:49 Uhr
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AW: Panschende Apotheker
von Christian Becker am 16.11.2017 um 7:43 Uhr
Bottropper Betrüger und ggf. Möder
von Alexander Zeitler am 14.11.2017 um 1:14 Uhr
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Panschende Apotheker
von Rumpelstilzchen am 13.11.2017 um 18:23 Uhr
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AW: Panschende Apotheker
von MH am 13.11.2017 um 19:29 Uhr
AW: Panschende Apotheker
von CS am 13.11.2017 um 21:19 Uhr
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