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Arzneimittelfälschungen in der ARD
Geben Apotheker gefälschte Arzneimittel ab?
Fälschungen kommen aus Indien
Der Vorwurf des ehemaligen Pharma-Mitarbeiters wiegt schwer: Seiner Meinung nach stellen indische Behörden den europäischen Abnehmern Dokumente aus, aus denen die Einhalt der GMP-Richtlinien hervorgeht, ohne dass die Behörden jemals die jeweiligen Produktionsstätten gesehen hätten. Gefälscht würden nicht nur die GMP-Zertifikate, sondern auch Zulassungsstudien für neue Medikamente. In letzter Zeit gab es immer wieder Fälle, in denen Zulassungen aufgrund von Zweifeln an den in Indien durchgeführten Studien ruhen mussten. Professor Karl Broich, Chef des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), spricht davon, dass nun „verstärkt inspiziert“ werde und Unregelmäßigkeiten „konsequent verfolgt würden.“ Erzählt wird auch die Geschichte des Krebsmedikamentes Bicnu (Carmustin) des indischen Herstellers Emcure. Das Arzneimittel sei über mehrere Zwischenhändler und Umwege auch in Europa gelandet und sogar Patienten verabreicht worden. Nun ermittelt die irische Arzneimittelbehörde, weil der Verdacht besteht, dass mehrere Chargen des Medikamentes gefälscht sein könnten.
„Kommen so gefälschte Medikamente auch in deutsche Apotheken?“, will der Autor des Beitrages wissen. Interviewt wird nun Professor Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Mehr als 8000 Verdachtsfälle habe es im vergangenen Jahr gegeben. Auch Schulz berichtet von einer „aufgeweichten, komplexen, unübersichtlichen und intransparenten“ Lieferkette. Der Sprecher berichtet davon, dass Apotheker dazu verpflichtet sind, mindestens einmal am Tag eine Arzneimittelpackung auf ihre Qualität hin zu überprüfen. Apotheker Glaß dazu: „Auch da tauchen schon Auffälligkeiten auf.“
Aber zurück zu Pfizer. Laut TV-Dokumentation hatte der US-Konzern Privatdetektive beschäftigt, um herauszufinden, ob das Krebsmedikament Sutent wirklich gefälscht nach Europa eingeführt werde. Nach ersten Verdachtsfällen der Detektive habe Pfizer die Ermittlungen aber spontan wieder eingestellt, heißt es im Beitrag. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass Pfizer und andere Pharmaunternehmen eine Zeit lang die Fälschungs-Ermittler von Interpol finanziell unterstützten.
4 Kommentare
Anreize
von Holger am 23.05.2017 um 8:26 Uhr
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AW: Anreize
von Clara am 25.05.2017 um 15:15 Uhr
Schmidt hat die Lieferketten wissentlich gebrochen
von Ratatosk am 19.05.2017 um 9:10 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
AMK, ZL, Apotheken ... bitte zur "Front" ...
von Christian Timme am 18.05.2017 um 14:07 Uhr
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