- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- So sieht der neue ...
Baden-Württemberg
So sieht der neue DocMorris-Abgabeautomat in Hüffenhardt aus
Ist der Abgabe-Automat rechtswidrig?
Trotzdem bleiben derzeit noch viele Fragen offen: Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte am gestrigen Donnerstag gegenüber DAZ.online erklärt, dass DocMorris zwar eine Lagerung von Arzneimitteln in Hüffenhardt beantragt habe, aber keine Abgabe. Eine Abgabe sei aus Sicht der Behörde erneut zu überprüfen und gegebenenfalls rechtswidrig. Am heutigen Freitag betonte ein Behördensprecher, dass bereits Beamte vor Ort seien und sich noch heute ein Bild machen wollen, ob die Arzneimittelabgabe illegal ist oder nicht.
Fraglich ist zudem, wer die Arzneimittel für den Automaten zur Verfügung stellt. DocMorris wollte sich zu dieser Frage nicht äußern. Schwer vorstellbar ist, dass einer der großen Großhändler den Hüffenhardter Automaten beliefert. Die Abgabestelle hat laut DocMorris rund 8.000 Medikamente dauerhaft im Vorrat, hinzu kommen etwa 500 gekühlte Packungen. Um ein solches Warenlager dauerhaft aufrecht zu erhalten, sind regelmäßige Belieferungen nötig.
Außerdem stellt sich die Frage nach dem Datenschutz. Ein DocMorris-Sprecher erklärte gegenüber DAZ.online, dass jeder Kunde vor der Nutzung des Automaten eine Datenschutzerklärung abgeben muss. Aber wofür braucht DocMorris diese Erklärung? Speichert die Versandapotheke Versichertendaten? Oder will DocMorris seinen Kunden beim nächsten Besuch aufgrund des letzten Kaufes erneute Angebote machen?
DocMorris will Versorgungslücke schließen
Das Unternehmen selbst hat inzwischen eine Pressemitteilung veröffentlicht. Dort heißt es: „Im Abgabeterminal von DocMorris befindet sich ein großes Spektrum an gängigen Arzneimitteln zur Akutversorgung der Hüffenhardter. Das Lager verfügt über 8.000 Lagerplätze, ergänzt um ein Kühlmodul mit einem Fassungsvermögen von bis zu 500 Packungen. Übrigens steht vor Ort ein DocMorris-Mitarbeiter als Ansprechpartner für die Kunden zur Verfügung, um bei allen nicht-pharmazeutischen Fragen rund um den neuen Service und die Technik zu helfen.“
In der Mitteilung wird Vorstandsmitglied Max Müller zitiert: „Wir freuen uns, dass wir mit unserer digitalen eHealth-Anwendung die bestehende pharmazeutische Versorgungslücke in der Gemeinde Hüffenhardt schließen können. Mit unserem Pilotprojekt zeigen wir, wie dank der Digitalisierung ländliche Strukturen gestärkt werden können und der Bevölkerung ein Stück Lebensqualität bewahrt oder gar zurückgegeben werden kann.“
5 Kommentare
Recht und Gesetz
von Thomas Brongkoll am 21.04.2017 um 13:55 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das ist eine Apotheke ohne BE
von Anita Peter am 21.04.2017 um 13:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Clevere Standortwahl, Zeitpunkt, Ablauf ... Zündschnur brennt ...
von Christian Timme am 21.04.2017 um 12:27 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Rechtsstaat?
von Karl Friedrich Müller am 21.04.2017 um 11:56 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Automat
von Frank Ebert am 21.04.2017 um 11:30 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.