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- Tamiflu gegen Grippe
Darf`s ein bisschen mehr sein?
Für „Leichtgewichte“ und Kinder stehen entsprechend geringer dosierte Kapseln zur Verfügung: Tamiflu® 30 mg Kapseln und Tamiflu® 45 mg Kapseln. Alle Darreichungsformen sind bioäquivalent und können so beliebig kombiniert werden, um – beispielsweise bei Lieferschwierigkeiten einer Stärke – die erforderliche antivirale Dosis für den Patienten zu ermöglichen. Dies gilt gleichermaßen für Tamiflu® Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (6 mg / ml), das bevorzugt Kinder oder Patienten mit Schluckstörungen einnehmen.
Tamiflu kann auch prophylaktisch eingenommen werden, allerdings nur während einer Influenzaepidemie in der Bevölkerung. Neuraminidaseinhibitoren ersetzen keine Grippeschutzimpfung.
Bislang ist die Resistenzsituation weitgehend günstig. Sie wurden bislang hauptsächlich für Influenza-A-Viren des Typs H1N1 beschrieben. Influenza-A-Viren H3N2 sowie Influenza-B-Viren reagieren derzeit noch sensibel auf Oseltamivir.
Eine Grippeschutzimpfung bietet keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion. Im Mittel liegt die Wirksamkeit der Vakzination bei 40 bis 60 Prozent. Wie passend ein Impfstoff ist, hängt davon ab, inwiefern der von den Impfstoffentwicklern prognostizierte saisonale Antigendrift der Influenzaviren mit den dann tatsächlich zirkulierenden Viren übereinstimmt. In der aktuellen Grippesaison dominieren mit 75 Prozent Influenza-A-Viren H3N2 des Typs Bolzano – der im aktuellen Impfstoff nicht enthalten ist. Eine Impfung mache dennoch Sinn, mildere sie die Schwere des Grippeverlaufs deutlich ab, betonen die Experten des RKI.
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