USA

Trump beruft Kennedy-Sohn in Anti-Impfkommission

Berlin - 11.01.2017, 11:00 Uhr

Für ein transparentes Impfsystem: Der Sohn des ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy, Robert F. Kennedy Jr, wurde vom kommenden US-Präsidenten für die Leitung einer Impfkommission beauftragt. (Foto: dpa)

Für ein transparentes Impfsystem: Der Sohn des ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy, Robert F. Kennedy Jr, wurde vom kommenden US-Präsidenten für die Leitung einer Impfkommission beauftragt. (Foto: dpa)


Trump ist kein Pharma-Freund

Das Impf-System in den USA ist ähnlich aufgebaut wie das deutsche System: Hierzulande gibt die Ständige Impfkommission Empfehlungen über Immunisierungen und Wirkstoffe heraus. In den USA gibt es ebenfalls eine aus Ärzten und Experten für öffentliche Gesundheit besetzte Gruppe, die regelmäßig empfiehlt, welche Impfungen Ärzte vornehmen sollten. Dieses sogenannte Advisory Committee on Immunization Practice (ACIP) ist am US-amerikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle ansässig (CDC).

Kennedy weist unter anderem auf seiner Internetseite darauf hin, dass die Arbeit und die Ergebnisse dieser Impfkommission korruptionsanfällig seien. Dies hätten mehrere Studien ergeben, die dem Senat vorlägen. Zu groß sei der Einfluss der großen Pharmaunternehmen auf die Impfempfehlungen, es bestünden diverse Interessenkonflikte.

Seine Leidenschaft gegen das Impfsystem teilt Kennedy mit Trump: Der President-elect wiederholte während des Wahlkampfes in mehreren Diskussionen, dass er der Meinung sei, dass unnötige Impfungen bei Kindern Autismus bedingen könnten. In seinem Twitter-Kanal, den Trump zur Kommunikation seiner politischen Gedanken nutzt, schrieb er 2014 beispielsweise: „Healthy young child goes to doctor, gets pumped with massive shot of many vaccines, doesn't feel good and changes – AUTISM. Many such cases“ (Übersetzung: „Ein gesundes, junges Kind geht zu einem Doktor, wird mit einer großen Ladung mehrerer Impfstoffe vollgepumpt, fühlt sich nicht gut und verändert sich – AUTISMUS. Solche Fälle gibt es viele.“

Im Allgemeinen war Trump die Pharmaindustrie während seines Wahlkampfes hart angegangen. Trump erklärte zum Beispiel mehrfach, dass die Preise für Arzneimittel in den USA aus seiner Sicht viel zu hoch sind.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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Keine Angst vor Trump?

3 Kommentare

Kennedy als Impfkommissionsleiter

von Betow am 03.02.2020 um 10:13 Uhr

Trump handelt nach dem Prinzip: stell deine stärksten Gegner am besten ein, dann hast du die beste Kontrolle über sie. K. wär ein guter Kandidat gegen Trump im Wahlkampf gewesen, jetzt macht er es wahrscheinlich nicht

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STIKO ebenfalls mit Interessenskonflikten

von Ben am 23.01.2017 um 17:03 Uhr

Es hat einfach keinen Sinn, Gremien wie die CDC oder die STIKO mit Leuten zu besetzen, die aufgrund ihrer Expertise befähigt sein sollten, vernünftige Impfempfehlungen auszusprechen - UNABHÄNGIG.

Leider ist dieses offenbar weder in den USA (CDC) noch in Deutschland (STIKO) geglückt, denn beide Entscheidungsgremien sind aufgrund ihrer Pharmanähe als bestechlich zu beschreiben.

Wenn es aber um die Gesundheit geht, vor allem um die von Kindern, dann müssen sich Eltern auf vernünftige Empfehlungen verlassen können und nicht auf solche, die dem empfehlenden Mitglied (der STIKO) die Taschen mit Geld füllen.

Kein Wunder, wenn es immer mehr Zweifler und sich alternativ-medizinisch behandelnde Bürgerinnen und Bürger gibt.
Irgendwann lässt sich auch der Dümmste der Dummen nicht mehr so einfach verschaukeln lassen.

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AW: STIKO ebenfalls mit

von Bernd Küsgens am 15.02.2017 um 8:45 Uhr

"Irgendwann lässt sich auch der Dümmste der Dummen nicht mehr so einfach verschaukeln lassen." meinen Sie die Impfgegner oder alle anderen?

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