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Robert F. Kennedy Junior könnte in den USA Chef einer neuen Impfkommission werden. Der Sohn des ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten und Justizministers der USA, Robert F. Kennedy, teilte dies am gestrigen Dienstag dem Nachrichtensender CNN mit. Kennedy und President-elect Donald Trump sind beide Impfgegner.
In neun Tagen übernimmt Donald Trump das Amt des US-Präsidenten von Barack Obama. In den vergangenen Wochen hatten Trump und sein sogenanntes „Transition Team“ viel zu tun: Mehr als 4.000 Stellen gilt es mit dem Regierungswechsel neu zu besetzen. Da Trump das Thema „Impfen“ sehr am Herzen liegt und er ein bekennender Impfgegner ist, hatte er angekündigt, eine Impfkommission zu gründen, die unter anderem den Zusammenhang zwischen Impfungen und daraus entstehenden Krankheiten ergründen soll. Den Chef dieser Kommission wollte Trump sich offenbar selbst aussuchen – und scheint nun fündig geworden zu sein.
Der US-Nachrichtensender CNN berichtete am gestrigen Dienstag, dass Kennedy und Trump sich zu Gesprächen über die zukünftige Arbeit der Impfkommission getroffen hätten. Anschließend stellte sich „Bobby“ Kennedy Jr. den Fragen der Presse und sagte, dass er die Kommission leiten werde. Das Team des President-elect interpretierte die Gespräche allerdings anders: Es sei noch nichts entschieden, teilte ein Sprecher CNN mit.
Sollte Kennedy die Kommissionsleitung übernehmen, wäre dies in der Tat eine Überraschung. Schließlich gehört der Kennedy-Sohn den Demokraten an, Trump gewann bekanntlich als Republikaner die US-Wahlen. Der Rechtsanwalt Kennedy hat sich in den vergangenen Jahren allerdings als Impfgegner hervorgetan. Vor einigen Jahren veröffentlichte er beispielsweise ein Buch über die Gefahren von Quecksilber in vielen Impfungen. In Interviews erklärt Kennedy zwar des Öfteren, dass er alle seine Kinder geimpft habe und ein Befürworter der Immunisierungen sei. Er kämpfe aber gegen die Beimischung des Natriumsalzes Thiomersal in Impfpräparaten. Kennedy verweist auf Studien, denen zufolge Thiomersal neurologische Störungen bei Kindern hervorrufen kann.
Trump ist kein Pharma-Freund
Das Impf-System in den USA ist ähnlich aufgebaut wie das deutsche System: Hierzulande gibt die Ständige Impfkommission Empfehlungen über Immunisierungen und Wirkstoffe heraus. In den USA gibt es ebenfalls eine aus Ärzten und Experten für öffentliche Gesundheit besetzte Gruppe, die regelmäßig empfiehlt, welche Impfungen Ärzte vornehmen sollten. Dieses sogenannte Advisory Committee on Immunization Practice (ACIP) ist am US-amerikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle ansässig (CDC).
Kennedy weist unter anderem auf seiner Internetseite darauf hin, dass die Arbeit und die Ergebnisse dieser Impfkommission korruptionsanfällig seien. Dies hätten mehrere Studien ergeben, die dem Senat vorlägen. Zu groß sei der Einfluss der großen Pharmaunternehmen auf die Impfempfehlungen, es bestünden diverse Interessenkonflikte.
Seine Leidenschaft gegen das Impfsystem teilt Kennedy mit Trump: Der President-elect wiederholte während des Wahlkampfes in mehreren Diskussionen, dass er der Meinung sei, dass unnötige Impfungen bei Kindern Autismus bedingen könnten. In seinem Twitter-Kanal, den Trump zur Kommunikation seiner politischen Gedanken nutzt, schrieb er 2014 beispielsweise: „Healthy young child goes to doctor, gets pumped with massive shot of many vaccines, doesn't feel good and changes – AUTISM. Many such cases“ (Übersetzung: „Ein gesundes, junges Kind geht zu einem Doktor, wird mit einer großen Ladung mehrerer Impfstoffe vollgepumpt, fühlt sich nicht gut und verändert sich – AUTISMUS. Solche Fälle gibt es viele.“
Im Allgemeinen war Trump die Pharmaindustrie während seines Wahlkampfes hart angegangen. Trump erklärte zum Beispiel mehrfach, dass die Preise für Arzneimittel in den USA aus seiner Sicht viel zu hoch sind.
3 Kommentare
Kennedy als Impfkommissionsleiter
von Betow am 03.02.2020 um 10:13 Uhr
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STIKO ebenfalls mit Interessenskonflikten
von Ben am 23.01.2017 um 17:03 Uhr
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AW: STIKO ebenfalls mit
von Bernd Küsgens am 15.02.2017 um 8:45 Uhr
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