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Andererseits...
Was hat sich die ABDA bei diesem Vorstoß also gedacht? Ist die Aktion ein kompletter Griff ins Klo? Die Kampagne wurde wochenlang vorbereitet, bei der ABDA arbeiten gut bezahlte PR-Spezialisten. Vor diesem Hintergrund ist es unwahrscheinlich, dass die Kritik an der Kampagne für die ABDA jetzt überraschend kommt. Vielleicht hat die Standesvertretung diese negative Reaktion sogar eingeplant, weil sie wusste, dass die positive Wirkung viel wichtiger und größer ist.
Aber wie kann eine offensichtlich pauschalisierende und
europakritische PR-Aktion eine positive Wirkung entfalten? Die Antwort liegt im
Apothekensystem selbst: Die Arbeit der ABDA ist bei vielen Apothekern seit
Jahren hoch umstritten. Die Pharmazeuten fühlen sich nicht richtig vertreten,
im Berliner Elfenbeinturm würden die Posten hin- und hergereicht, ohne dass
beim Apotheker vor Ort politische oder wirtschaftliche Vorteile spürbar würden,
so lauten viele Anschuldigungen der Apotheker. Ein ABDA-Mitglied hat der Berliner Vertretung sogar schon die Beiträge gekürzt.
Mit ihrer Post-EuGH-Kampagne könnte die ABDA diese Stimmung nach Jahren zum Kippen bringen. Die Apotheker lieben es, dass die ABDA nach dem Urteil den Kurs „sofortiges Rx-Versandhandelsverbot“ nicht verlässt und weiterhin gegen den Versandhandel Stimmung macht. Und sogar eine zumindest polemisierende Unterschriftenaktion kommt bei den Apothekern größtenteils gut an. DAZ.online hat am gestrigen Donnerstag in den sozialen Netzwerken seine Leser zu dem ABDA-Flyer befragt. Es gab fast nur positive Kommentare dazu. „Der Ton des Textes ist schon eindeutig. Und Eindeutigkeit kommt bei der ABDA ja selten vor“, „Richtig gut mal!“ oder „Eine Kampagne, die jeder sofort kapiert!“ sind nur einige der positiven Wortmeldungen, die es zu dem Flyer gab.
Wer nun alle Apotheker samt der ABDA zu europafeindlichen Populisten macht, der macht es sich zu einfach. In der Tat hätte die ABDA versuchen müssen, mehr Inhalte und weniger halbwahre Horrorszenarien auf dem Papier unterzubringen. So schwer dürfte es nicht sein, Apothekenkunden zu erklären, dass Gesundheitsthemen nicht auf EU-Ebene, sondern auf nationaler Ebene bestimmt werden sollten. Allerdings ist die ABDA auch nichts anderes als eine Berufsvertretung. Und eine Berufsvertretung hat in einer solchen schwierigen Situation zwei wichtige Aufgaben: Sie muss ihre Mitglieder vereinen, also in der Sache zusammenhalten. Und sie muss ihre Mitglieder nach außen entschlossen und vehement vertreten.
14 Kommentare
Öffentlichkeitsarbeit in Apotheken für Dummies.
von Christian Timme am 10.12.2016 um 19:52 Uhr
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Kampagne???
von Horst Wycisk am 10.12.2016 um 12:58 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Kampagne
von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:19 Uhr
Ei oder Apotheker?.
von Christian Timme am 10.12.2016 um 12:05 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Ei oder Apotheker
von Dr Schweikert-Wehner am 10.12.2016 um 12:57 Uhr
es geht nicht nur um ein Urteil
von Hans-Werner Schulze am 10.12.2016 um 8:26 Uhr
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Ab in die Tonne
von Dr Schweikert-Wehner am 09.12.2016 um 16:55 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Ab in die Tonne, wie oft denn noch?.
von Christian Timme am 10.12.2016 um 13:11 Uhr
AW: Mangel an ABDA-Kritik oder was meinen Sie?
von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:13 Uhr
Andererseits ... bitte mehr davon.
von Christian Timme am 09.12.2016 um 14:51 Uhr
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Jetzt reicht´s!
von Dr. Kloebner am 09.12.2016 um 14:23 Uhr
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"Eine Kampagne, die jeder sofort versteht."
von Eva Nuhr am 09.12.2016 um 13:59 Uhr
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AW: Eine Kampagne, die jeder sofort versteht?
von Christian Timme am 10.12.2016 um 11:16 Uhr
AW: "Eine Kampagne, die jeder sofort
von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:03 Uhr
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