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Apothekerkammer Niedersachsen
„Lauterbach ist an dieser Stelle feige“
Erhebliche Unterschiede zwischen Landes- und Bundespolitikern
In der Debatte um das Rx-Versandhandelsverbot stellte die niedersächsische Kammerpräsidentin zudem eine erhebliche Differenz zwischen der Meinung von Bundes- und Landespolitikern fest. Sie finde es „erstaunlich“, dass sich einige Bundespolitiker „anmaßen zu beurteilen, wie die Versorgung bei uns in den Ländern aussieht.“ Bestes Beispiel dafür seien neben Niedersachsen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Linz wies darauf hin, dass sich die Grünen Gesundheitsminister dieser beiden Länder für die Bundesratsinitiative aus Bayern stark machen. Zur Erinnerung: Bayern hatte in der vergangenen Woche einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, der das Verbot des Rx-Versandhandels vorsieht.
Linz zeigte sich auch „erschreckt“ über die Qualität vieler Medienberichte nach dem EuGH-Urteil. Insbesondere viele Berichte vom gesundheitspolitischen Korrespondenten der FAZ, Andreas Mihm, hätten sie nachdenklich gestimmt. Mihm sei ein „in Wolle gefärbter Marktliberaler“, der seinem Freund Lauterbach immer wieder die Möglichkeit biete, eine Plattform zu haben. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) war unter anderem von der FAZ heftig für seine Unterstützung des Rx-Versandhandelsverbotes kritisiert worden. Linz sagte, dass sie Gröhe eine Reihe regionaler Zeitungsartikel aus Niedersachsen geschickt habe, die allesamt betonen, wie wichtig die Leistungen der Apotheke vor Ort seien.
Kritik an ABDA-PR
Ihre Kammermitglieder motivierte Linz, mit ihrer „politischen“ Arbeit genau so weiterzumachen. Die Apotheker sollten weiterhin persönlichen Kontakt zu ihren Bundes- und Landtagsabgeordneten aufnehmen, um die Bedeutung der Apotheke vor Ort für die Versorgung in einem Flächenland zu verdeutlichen. Dabei empfahl sie den Pharmazeuten, nicht immer von einem „Versandverbot“ zu sprechen, da dieses Wort sehr unpopulär sei. Es gehe schließlich darum, nur einen sehr kleinen Teil des Versandhandels zu verbieten. Sie selbst weise auch immer darauf hin, dass es das Richtige sei, „erst einmal ein Rx-Versandverbot zu wagen“. Und weiter: „Wichtig für die Apotheke vor Ort wäre es, die Wettbewerbsverzerrung schnell aufzulösen, auch wenn das Versandhandelsverbot nicht bis ins letzte Detail juristisch sicher ist.“
Eine der jüngsten PR-Maßnahmen der ABDA kritisierte die Kammerpräsidentin allerdings. Die ABDA hatte kürzlich Postkarten an Bundestagsabgeordnete geschickt, auf denen politische Botschaften aufgedruckt waren. Die Grünen-Abgeordnete Kordula Schulz-Asche hatte sich über die Aktion beschwert und die Karte auf Twitter als „Panikmache“ bezeichnet. Auch Linz kritisierte die Karten-Aktion: „Ich finde persönliche Briefe und Kontakte besser. Nicht alles was von der ABDA-Öffentlichkeit kommt, muss ich gut heißen. In diesem Fall spreche ich mich sogar entschieden gegen das Vorgehen der ABDA aus.“
3 Kommentare
EuGH-Urteil
von Hans-Ulrich Thielmann am 27.11.2016 um 13:14 Uhr
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Frau Linz
von Heiko Barz am 19.11.2016 um 10:41 Uhr
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Lauterbach
von Alexander Zeitler am 16.11.2016 um 18:42 Uhr
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