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Grüne Schulz-Asche über EuGH-Urteil
„Gröhe spielt ein falsches Spiel mit den Apothekern“
Welche Handlungsoptionen sieht das BMG?
Die zweite Frage der Grünen beschäftigt sich mit den Auswirkungen des EuGH-Urteils. Schulz-Asche erkundigt sich danach, welche Handlungsoptionen das BMG nach dem Urteil nun prüfe. Überraschend ist, dass BMG-Staatssekretär Stroppe das Rx-Versandhandelsverbot nicht ausdrücklich nennt. Er weist darauf hin: „Für inländische Apotheken (mit und ohne Versandhandelserlaubnis) gilt die Preisbindung weiterhin.“ Und: Die Bundesregierung prüfe derzeit, ob und wenn ja, welche Maßnahmen nun ergriffen werden müssten, um die flächendeckende Versorgung zu sichern.
Stroppe spricht sich allerdings nachdrücklich dafür aus, die Vor-Ort-Apotheken nicht einem ungerechten Wettbewerb auszusetzen. In seiner Antwort schreibt der Staatssekretär: „Insbesondere darf es in Folge des Urteils nicht zu einer ungerechten Lastenverteilung zwischen ortsansässiger Apotheke und Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln kommen. Verhindert werden muss, dass eine Ungleichbehandlung dazu führt, dass Apotheken vor Ort nicht mehr konkurrenzfähig sind. Die Prüfung ist derzeit noch nicht abgeschlossen.“
„Gröhe führt die Öffentlichkeit an der Nase herum“
Schulz-Asche hat für die Argumentation des BMG wenig Verständnis. „Das Gesundheitsministerium lässt in der Öffentlichkeit keine Möglichkeit aus, für ein Versandhandelsverbots verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu trommeln. In Wahrheit schwimmt die Bundesregierung. Aus der Antwort auf eine von uns gestellte schriftliche Frage an das BMG geht hervor, dass die Bundesregierung offenbar keinen Schimmer hat, wie sie ein solches Verbot so rechtfertigen will, dass es sowohl verfassungs- als auch europarechtlich Bestand hätte. Bisher prüfe man lediglich, ‚ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen ergriffen werden müssen‘, um die Gesundheitsversorgung zukünftig sicherzustellen. Kein Wort von dem sich angeblich schon in Bearbeitung befindenden Versandverbots.“
Die Grünen-Politikerin findet es „unverantwortlich“, dass Gröhe nach Außen das Versandverbot fordere, während in seinem eigenen Haus eine Prüfung der zu ergreifenden Maßnahmen noch gar nicht abgeschlossen ist. „Wird hier die Öffentlichkeit an der Nase herumgeführt?“, fragt sie sich. Schulz-Asche kommt daher zu dem Schluss: „Minister Gröhe sollte sein falsches Spiel mit den Apothekern beenden und reinen Tisch machen, wie er im Interesse der Patienten die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln gestalten will.“
4 Kommentare
SIE spielen ein falsches Spiel
von Anita Peter am 11.11.2016 um 5:59 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: SIE spielen ein falsches Spiel
von Thorsten Dunckel am 11.11.2016 um 9:39 Uhr
AW: SIE spielen ein falsches Spiel
von Heiko Barz am 11.11.2016 um 11:37 Uhr
Falsches Spiel
von Michael Weigand am 10.11.2016 um 16:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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