Bundesratsinitiative

Mehrheit der Bundesländer empfiehlt Rx-Versandverbot

Berlin - 09.11.2016, 15:40 Uhr

Erfolg für Bayern: Die Mehrheit im Bundesrats-Gesundheitsausschuss schloss sich der Initiative zum Rx-Versandverbot an. (Foto: dpa)

Erfolg für Bayern: Die Mehrheit im Bundesrats-Gesundheitsausschuss schloss sich der Initiative zum Rx-Versandverbot an. (Foto: dpa)


Voraussichtlich stoppt der Bundestag die Initiative

Doch nicht nur die Pläne Gröhes für ein eigenes Gesetz könnten einen Strich durch die Pläne Humls machen: Während sich Union und Linke bislang fast geschlossen für den Schritt ausgesprochen hat, gab es unter anderem von SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach starke Kritik, und auch Grünen-Arzneimittelexpertin Kordula Schulz-Asche sprach sich für den Erhalt des Rx-Versandhandels aus.

Zwei weitere Anträge wurden am Mittwoch gleichfalls vom Gesundheitsausschuss angenommen: Hamburg empfahl vage, auf das EuGH-Urteil zu reagieren – das Bundesland sprach sich als bislang einziges explizit gegen die Initiative Bayerns aus. Schleswig-Holstein will neben dem Rx-Versandverbot noch weitere Optionen prüfen.

Gefährdung der Apotheken vor Ort

Die bayerische Ministerin sieht ihren Erfolg dennoch als wichtiges Signal für Apotheken vor Ort. „Eine flächendeckende und wohnortnahe Arzneimittelversorgung ist Daseinsvorsorge – und in einer älter werdenden Gesellschaft wichtiger denn je“, erklärte Huml. „Die bewährte Arzneimittelversorgung und Beratung durch die Apotheken vor Ort ist jedoch durch die aktuelle Rechtsprechung gefährdet“, sagte sie. „Deshalb ist ein Versandhandelsverbot unumgänglich.“

Apotheken vor Ort sind laut Huml wichtige Gesundheitsdienstleister: Online-Apotheke könnten weder persönliche Beratung noch Nacht- und Notdienste sowie Notfallversorgung leisten. Sie wolle keinen ruinösen Preiskampf. „Es kann nicht sein, dass in anderen Mitgliedstaaten der EU ansässige Versandapotheken vor allem die Versorgung von chronisch kranken Patienten und den Verkauf hochpreisiger Arzneimittel an sich ziehen“, erklärte sie. Insbesondere Apotheken in Stadtrandlagen und ländlichen Gebieten würden dann ihre wirtschaftliche Grundlage verlieren.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Kollegin Patzelt

von Heiko Barz am 10.11.2016 um 11:33 Uhr

Liebe Kollegin, hier geht es nicht um nachvollziehbare Fakten zum Schutz der Patenten, sondern ausschließlich um die Bedienung des durchsichtigen, immer wieder von der Presse versuchten Hassaufbaus gegen die 'zu viel verdienende Apothekerschaft' mit ihrem phantastischen und immer wieder als anachronistisch bezeichneten Privilegs.
Wir sind längst eine für den Wahlkampf manipulierbare Masse geworden.
Ich wünsche keine harte Grippewelle herbei, wenn aber, dann bin ich gespannt, wie dann über aktuelle Versorgungsengpässe und die scheinbare Unfähigkeit zur der Bevorratungspflicht der Apotheken geklagt wird, und, - die" Versender " sind wiedermal außen vor!
Wer ist denn dann, und für Alle natürlich und selbstverständlich, vor Ort:?
Nacht-Not- Sonn- und Feiertags ?

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Gebt der SPD

von Christiane Patzelt am 09.11.2016 um 18:36 Uhr

die Farbe gelb, denn ihr Statement zu uns ist liberaler als die Mutterpartei des Liberalismus!! Mit den % bei der nächsten Wahl nähert sich die SPD ja auch eher dem FDP-Niveau!

Wer sich als grüner Abgeordneter gegen CO2-freundlichen Warenverkehr und gegen buy local ausspricht, möge bitte offen legen, ob das Parteibuch grün ist oder ob eine Spende vom grünen Versender kommt!

Ich habe oft das Gefühl, ein Parteibuch ist nur die Eintrittskarte für Regenbogen und Einhornreiten,
die SOZIALEN UND UMWELTFREUNDLICHEN Parteien mögen nochmal genau in ihre Wahlprogramme und Statuten nachlesen, wofür sie einstehen und sich haben wählen lassen!!
Und Frau Schulz-Asche, sie stehen Frau Bender auch in Weitsicht und Seniorenfreundlichkeit in nichts nach! Leider!! Früher war da mehr "grün" in "grün"--für micht nicht wählbar!

Beide Parteien rasieren hier einen gesamten kaufmännischen Mittelstand weg!! Was das für Auswirkungen hat? Amerika hat es uns heute gezeigt, wenn man den Mittelstand in Finanznot steckt--aber vuelleicht ist es einfach zuu kompliziert für unsere Damen und Herren in den hohen Ämtern, gesellschaftlich jetzt soo über den Tellerrand zu schauen!

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