NRW und Hessen

Weitere Länder unterstützen Rx-Versandverbot

Berlin - 24.10.2016, 14:45 Uhr

Barbara Steffens ist eine Freundin der Apotheke vor Ort. Bei einer Bundesinisitative für ein Rx-Versandhandelsverbot wäre sie dabei. (Foto: Schelbert)

Barbara Steffens ist eine Freundin der Apotheke vor Ort. Bei einer Bundesinisitative für ein Rx-Versandhandelsverbot wäre sie dabei. (Foto: Schelbert)


Der Vorstoß der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml, über eine Bundesratsinitiative den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wieder zu verbieten, findet Unterstützung. Nordrhein-Westfalen und Hessen haben sich bereits positioniert.

Bayern will eine Bundesratsinitiative zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln starten. Dies kündigte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) einen Tag nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Preisbindung für ausländische Versandapotheken an. Eine Sprecherin sagte gegenüber DAZ.online, dass der entsprechende Vorschlag in Kürze vorgelegt würde, möglicherweise noch in der laufenden Woche.

Das ist ganz im Sinne der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne). Sie hält den Vorstoß aus Bayern „für einen Schritt in die richtige Richtung“. Die Grünen-Politikerin hatte sich schon immer abgehoben von der früher im Bundestag vorgegebenen Linie ihrer Parteikollegin und Versand-Befürworterin Biggi Bender. Im Bundesrat hatte sich Steffens zuletzt 2012 im Rahmen der 16. AMG-Novelle für ein Rx-Versandverbot stark gemacht.

Das will sie jetzt wieder tun. „Denn nach dem EuGH Urteil brauchen wir eine sofortige Lösung, um unsere Apothekenstruktur zu erhalten“, heißt es aus ihrem Ministerium. Dieses verweist auch darauf, dass es sowohl verfassungs- als auch EU-rechtlich möglich ist, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu untersagen. 

Auch in Hessen, wo Stefan Grüttner (CDU) Gesundheitsminister ist, steht man Humls Vorstoß positiv gegenüber: „Wir unterstützen den Vorstoß Bayerns fachlich“, erklärte das Ministerium auf Nachfrage. „Die ortsnahe Arzneimittelversorgung muss gewährleistet bleiben.“


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Die Botschaft hör ich wohl ...

von Alfons Neumann am 25.10.2016 um 0:45 Uhr

Es gibt derzeit tatsächlich Politiker, die nachdenken und nicht einfach auf das EU-Deregulierungs-Mantra aufspringen - sehr lobenswert ! Nur was nützt uns das, wenn die nächste (Konzern-)hörige Regierung das alles aus "political correctness" wieder einkassiert ??

Bender-Grüne, AMNOG-FDP und Margendeckel-SPD sind noch nicht vergessen ...

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