Die Patientin bekommt das Arzneimittel zum ersten Mal. Monuril® enthält den antibiotischen Wirkstoff Fosfomycin.
Fosfomycin hemmt die bakterielle Zellwandbiosynthese und wirkt vorwiegend bakterizid. Wie auch bei Betalactamen besteht hier eine zeitabhängige Bakterizidie – das bedeutet, die Wirksamkeit des Antibiotikums ist im Wesentlichen abhängig von
der Dauer, in der die Fosfomycin-Wirkspiegel über der minimalen Hemmkonzentration
(MHK) liegen.
Als orale Darreichungsform ist Fosfomycin in Monuril® zugelassen
zur Therapie akuter unkomplizierter Harnwegsinfektionen bei Frauen ab dem zwölften
Lebensjahr. Für diese Indikation ist Fosfomycin nach den aktuellen Leitlinien das Mittel der ersten Wahl. Kinder unter zwölf Jahren sollten aufgrund mangelnder Erfahrung nicht mit Fosfomycin behandelt werden.
Der Wirkschwerpunkt von Fosfomycin umfasst Staphylokokken (MRSA), Streptokokken und schließt auch einige gramnegative Keime mit ein. Fosfomycin ist gut gewebegängig und penetriert insbesondere auch Knochen. Diese Eigenschaft macht man sich in Infectofos® zunutze – in parenteraler Darreichungsform ist Fosfomycin als Reserveantibiotikum indiziert bei schweren Infektionen, wie Sepsis oder Osteomyelitis.
Die Therapie der akuten und unkomplizierten Harnwegsinfektion bei Frauen erfolgt mit Monuril® oral als Einmalgabe – was den meisten Patientinnen entgegenkommt. Günstig ist hierbei eine problemlose Adhärenz. Fosfomycin liegt als Salz mit Trometamol in einer gut löslichen Granulatform vor. Aufgelöst in einem Glas Wasser (150 bis 200 ml), trinkt die Patientin die komplette Dosis. Nahrungsmittel stören die Aufnahme von Fosfomycin. Die Einnahme sollte nüchtern oder in jeweiligem Abstand von zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten erfolgen.
Einige Gynäkologen und Internisten empfehlen ihren Patientinnen die abendliche Einnahme direkt vor dem Schlafengehen. Hintergrund ist der Wunsch nach einer längeren Verweildauer des Wirkstoffs am Wirkort. Selbst mit Harnwegsinfektionen gehen Patientinnen nachts weniger häufig zur Toilette als tagsüber. Nach Auskunft des Herstellers ist diese Empfehlung wissenschaftlich nicht belegt.Theoretisch betrachtet mache diese Überlegung allerdings Sinn und nichts spreche gegen eine längere Verweildauer von Fosfomycin in der Blase, lautet die Auskunft.
Zu den häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Monuril® zählen gastrointestinale Beschwerden, insbesondere Diarrhöen. Häufig klagen die Patientinnen auch über Übelkeit, Kopfschmerzen und Vulvovaginitis (Entzündungen der Scheide).
Die Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind überschaubar: Motilitätssteigernde Wirkstoffe wie Metoclopramid können die Konzentration von Fosfomycin im Serum und folglich im Urin vermindern. Eine gleichzeitige Applikation gilt es somit zu vermeiden. Eine zeitversetzte Einnahme von zwei bis drei Stunden umgeht die Wechselwirkung.
7 Kommentare
Monuril 3000
von Eckardt am 02.02.2020 um 11:02 Uhr
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Da fehlt noch was
von Brigitte Hillner am 23.08.2016 um 20:00 Uhr
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Ciprofloxacin als Firstline bei Pyelonephritis
von Joachim Sievers am 19.08.2016 um 11:18 Uhr
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AW: Fluorchinolone erste Wahl bei unkomplizierter Pyelonephritis
von Celine Müller am 19.08.2016 um 12:59 Uhr
Zusatzhinweis zur Einnahme
von Bolouri am 18.08.2016 um 22:31 Uhr
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AW: Begrenzung der Trinkmenge bei Monuril
von Celine Müller am 19.08.2016 um 9:26 Uhr
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