DAZ aktuell

Nicht mehr „nett und freundlich“

Overwiening bei AV Brandenburg: Sicht der Politik auf Apothekerschaft hat sich gewandelt

mik | Geglückte Öffentlichkeits­arbeit, die Sicht der Politik auf die Apothekerschaft und vor allem: Wie geht es weiter nach dem Protestmonat November? Das waren die Themen der Rede von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening am Samstag auf der Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Brandenburg.

„Wir sind in aller Munde“, sagte Overwiening. Die Menschen seien sensibilisiert, jetzt gehe es darum, diese Sensibilisierung zu nutzen. Die Geschlossenheit der Apothekerschaft bei den Protesten am 14. Juni hätte „die Politik völlig aus dem Tritt gebracht“. Bis zu diesem Zeitpunkt seien die Gespräche mit den Politikern „nett und freundlich“ gewesen. Nach dem 14. Juni sei niemand mehr freundlich gewesen „von den Ampel-Leuten“. Sie hätten den 14. Juni als „Attacke gegen sie empfunden“ und seien nun „nervös“.

„Sturheit unfassbar heftig“

Bei der Honorierung hingegen sei das Erreichte „nicht ausreichend“. Da sei „die Sturheit in der Politik wirklich unfassbar heftig“. Die Nachvollziehbarkeit des Anspruches aber sei so klar, dass dies der Grund dafür sei, warum die Forderungen so kategorisch abgelehnt und die Apothekerschaft sogar „beschimpft“ werde. „Wenn wir etwas fordern würden, was absurd wäre, dann bräuchten die sich nicht aufzuregen.“

Sie wünsche sich mehr Selbstbewusstsein in der Apothekerschaft und auch Beharrlichkeit, Politik sei zäh. „Die werden kämpfen gegen uns.“

Gleichzeitig kritisierte sie, dass die Politik nun mit allerhand Einfällen versuche, Scheinalternativen anzu­bieten. So könne man sich beispielsweise darauf gefasst machen, dass die Hochpreiserdeckelung ein Thema werden dürfte.

Aber wie geht es nun nach dem Protestmonat weiter? Overwiening kündigte an, dass Dezember und auch Anfang Januar von politischer Kommunikation geprägt sein werden. Es gebe Gesprächsangebote auch zur Nachbesserung bei der Frage des Bürokratieabbaus. Was nun die nach außen gerichtete Kommunikation angehe, müsse man abwarten. Möglich sei aber, dass eine große Kundgebung in Berlin nötig werde. Vorstellbar sei auch ein Kongress, der diejenigen zusammenbringe, die die Regierung beraten – wer dies konkret sein könnte, sagte die Präsidentin allerdings nicht. Das weitere Fortgehen werde man dann gemeinsam verkünden. |

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