Prisma

Lieber ohne Banane ...

Damit Flavanole in Smoothies erhalten bleiben

Foto: baibaz/AdobeStock

jr | Flavanole, zum Beispiel Epicate­chine, gehören zu den Polyphenolen und sind in vielen Früchten enthalten, unter anderem in roten Beeren, Trauben oder Pfirsichen. Bereits 400 bis 600 mg dieser sekundären Pflanzenstoffe am Tag wirken sich wohl positiv auf das Herz und die Kognition aus. Diese Mengen können über die normale tägliche Ernährung gedeckt werden, zum Beispiel durch zwei Tassen Grünen Tee. Um reichlich Obst mit Flavanolen an einem Tag zu verzehren, trinken manche Menschen gerne Smoothies mit roten Beeren, z. B. Heidel­beeren. Doch Vorsicht: Sind in einem Smoothie mit roten Beeren auch Bananen enthalten, enthält das mus­artige Getränk fast keine Poly­phenol-Verbindung mehr. Denn Bananen enthalten das Enzym Polyphenol­oxidase, das Flavanole abbaut. Zu diesem Schluss kommt eine kontrollierte einfach verblindete Cross-over-Studie mit acht gesunden Männern. Eine Gruppe trank einen Beeren-Smoothie mit Banane, eine andere ohne Banane. Die Kontrollgruppe erhielt Flavanol in Kapselform. Die Probanden, die den Mix mit Banane tranken, hatten 84% weniger Flavanol-Metabolite im Plasma als die Kapsel-Gruppe. Diejenigen, die den Smoothie ohne Banane verzehrten, hatten ähnliche Konzentrationen an Metaboliten im Blut wie die Gruppe mit dem Flavanol-Supplement. In einer darauf aufbau­enden Studie nahmen elf Männer Flavanol-Kapseln ein und tranken direkt im Anschluss ein bananenhaltiges Getränk. Auch hier fand das Forschungsteam wenig Flavanol-Meta­bolite im Plasma und schlussfolgerte: die Polyphenoloxidase hat vermutlich im Magen Flavanole zerlegt. Wer also gerne rote Beeren in seinem Smoothie hat, sollte (neben dem Zuckergehalt) darauf achten, dass keine Bananen enthalten sind und diese auch nicht direkt danach essen. Übrigens findet sich die Polyphenoloxidase auch in Äpfeln. |

Literatur

Ottaviani JI et al. Impact of polyphenol oxidase on the bioavailability of flavan-3-ols in fruit smoothies: a controlled, single blinded, cross-over study. Food and Function 2023, https://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2023/fo/d3fo01599h

Das könnte Sie auch interessieren

Coffein scheint doch keine Arrhythmien auszulösen

Ein halber Liter Kaffee für Herzkranke

Bier kann die Diversität des Mikrobioms erhöhen

Prost!

Zumindest besser als Milchschokolade

Dunkle Schokolade ist gut für die Augen

... senken kardiovaskuläre Risikomarker

Zwei Äpfel am Tag

Zuckersüßes Beratungswissen – Teil 3

Warum Obst essen gesünder ist als Smoothies trinken

Risikominimierung wird auf Coffein zurückgeführt

Senkt Kaffee das Risiko für Basalzellkarzinome?

Spray als neue Option bei erektiler Dysfunktion 

Spontaner Sex mit Sildenafil-Suspension?

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.