DAZ aktuell

6 Fragen an Lauterbach – 6 an die ABDA

Reaktion der Initiative Vor-Ort-Apotheke auf die jüngste Eskalationsmaßnahme

mik/ral | Sechs Fragen hat die ABDA an Karl Lauterbach geschickt. Antworten erwartet sie spätestens beim virtuellen Auftritt des Bundesgesundheitsministers beim Deutschen Apothekertag am 27. September. Der „Initiative Vor-Ort-Apotheke“ reicht das als Eskalationsmaßnahme nicht – sie hat daher nun der ABDA sechs Fragen gestellt.

In einer Rundmail vom Montag schreibt die Initiative Vor-Ort-Apo­theke, die ABDA habe sich „(vielleicht nur vorerst) gegen Streiks entschieden und setzt weiterhin alleine auf Nachfragen bei den zuständigen Ministerien“. Man wolle diese „erneute Stille des ‚Protests’ zum Anlass nehmen“, sechs Fragen an die Standesvertretung zu schicken, wobei man um „zeitnahe Beantwortung“, spätestens bis zum 27. September um 14.00 Uhr“ bittet.

Wissen will die Initiative Folgendes:

  • Wie wird die ABDA es sicherstellen, dass die Apothekerinnen und Apotheker vor Ort wieder als die im Gesundheitssystem zwingend erforderlichen Expertinnen und Experten für sämtliche pharma­zeutischen Angelegenheiten wahrgenommen werden?
  • Wie wird die ABDA es sicherstellen, dass die Zuständigkeit für sämtliche pharmazeutischen Angelegenheiten den sachkundigsten Personen im Gesundheitssystem zugeordnet wird, den Apothekerinnen und Apothekern?
  • Wie definiert die ABDA eine Versorgungslücke i. S. d. § 1 Abs. 1 ApoG, also die nicht mehr vorhandene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln?
  • Wie kann man Beharrlichkeit, Geschlossenheit und Vertrauen von seinen Mitgliedern einfordern, gleichzeitig für sich selber aber zulasten genau dieser Mitglieder eine Beitragserhöhung beschließen, mit der Begründung man müsse arbeitsfähig bleiben?
  • Wann und wie lange wird gestreikt?
  • Wann werden die Lieferverträge gekündigt?

Die Initiative hat seit wenigen Tagen eine Facebook-Seite. Sie wirbt in ihrer Rundmail mit dem Slogan: „Keine Beiträge. Keine Verpflichtungen. Keine Laufzeiten. Networking für Apotheken“. Als Namen hinter der Initiative werden der Anwalt Marc Raddatz und die selbstständige Apothekerin Margarethe Seipolt genannt.

Aufgefallen war die Initiative erstmals Ende August mit einer Petition unter dem Titel: „Perspektive für die Apo­theke vor Ort – Streik jetzt“. Von der Bundesregierung wird darin gefordert:

  • die sofortige Anpassung des Apothekenfixums auf 12 Euro zzgl. einer automatischen Dynamisierung,
  • die Abschaffung des Retaxations­verfahrens
  • die Abschaffung des Präqualifizierungsverfahrens,
  • die Einführung des RX-Versand­verbots
  • die Erschaffung von weiteren PTA-Schulen und Lehrstühlen für Pharmazie

Die Petition ist bislang von rund 1000 Unterstützern unterzeichnet worden. |

Das könnte Sie auch interessieren

Verständnislose Versandapotheker

BVDVA: Höchstpreise statt Rx-Versandverbot

Mit Kevin kühnert und Dirk Heidenblut

SPD-Apotheker suchen Dialog mit den Parteikollegen

Interview mit Christian Redmann, Apotheker aus dem oberfränkischen Ebermannstadt

„Wir müssen uns unentbehrlich machen“

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.