Apotheke und Markt

Warum Stress den Darm belastet

Neuere Erkenntnisse zur Darm-Hirn-Achse

Dass Darm und Hirn voneinander abhängen, ist nichts Neues. Wie groß der Einfluss der Darm-Hirn-Achse auf Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom ist, wird allerdings erst allmählich klar. Bei einem von Bayer veranstalteten Symposium im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) wurden neuere Erkenntnisse vorgestellt und diskutiert, wie sie in die Praxis einfließen können.

Der Darm bzw. das den Gastrointestinaltrakt durchziehende enterische Nervensystem und das Gehirn sind über das vegetative Nervensystem bidirektional miteinander verbunden. „Das Reizdarmsyndrom kann mit Veränderungen an der Darm-Hirn-Achse assoziiert sein“, erklärte Prof. Dr. Andreas Stengel. Auftreten kann ein Reizdarmsyndrom in jedem Lebensalter, besonders häufig wird es bei Personen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr diagnostiziert. Dabei sind Frauen Stengel zufolge etwa zwei bis dreimal häufiger betroffen als Männer.

Foto: Bayer Vital

Stress wirkt sich langfristig aus

Bereits in früheren Studien zeigten Forschende eine veränderte körper­liche Reaktion auf akuten Stress bei Patienten mit Reizdarmsyndrom. 2022 beschrieb eine Studie stärkere Effekte auf die Stress-induzierte Steigerung der viszeralen Sensitivität. Doch nicht nur akuter Stress kann Folgen für den Darm haben: „Vom Reizdarmsyndrom Erkrankte sind häufiger von chronischem Stress betroffen, ausgelöst durch frühe Lebensereignisse“, er­klärte Stengel. Zu solchen Lebensereignissen können allgemeine Traumata, körperliche Gewalt, emotionale Vernachlässigung und sexueller Missbrauch gehören.

Für die Therapie des Reizdarmsyndroms ist die Kenntnis dieser Zu­sammenhänge wichtig – und zwar sowohl die Interaktion des Magen-Darm-Traktes mit dem Zentralnervensystem als auch die umgekehrte Richtung.

Wie Prof. Dr. Hans-Dieter Allescher ausführte, müssen individuelle Trigger und externe Faktoren, die mit einer Auslösung oder Verstärkung der Symptome einhergehen (z. B. Nahrungsmittel, Medikamente, Schicht­arbeit, psychologische Stressoren) identifiziert werden. Und neben der medikamentösen Therapie spielen auch psycho­soziale Therapie­formen wie Entspannungs- und Relaxationsübungen eine Rolle.

Iberogast als Teil einer multimodalen Therapie

Aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Darm-Hirn-Achse und der Komplexität funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen lässt sich die Notwendigkeit eines multimodalen Therapiekonzepts ableiten. Phytopharmaka mit Multi-Target-Wirkung wie Iberogast® Classic und Iberogast® Advance bieten bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden wie dem Reizdarmsyndrom eine medikamentöse Therapieoption zur Symptomlinderung. In vitro konnte gezeigt werden, dass sie peripher an der Darm-Hirn-Achse ansetzen können. Für beide Iberogast®-Pflanzenkombinationen konnte in Untersuchungen eine Reduktion der viszeralen Hypersensitivität, eine antientzündliche Wirkung, die Fähigkeit, z. B. die stressinduzierten Permeabilitätsveränderungen rückgängig zu machen und eine ausgleichende Regulation von Motilität und Sekretion gezeigt werden.

Quelle
Symposium „Darm-Hirn-Achse: Aus der Wissenschaft in die Praxis“, Wiesbaden, 23.04.2023, veranstaltet von der Bayer Vital GmbH

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