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Wir brauchen dringend eine Lösung

Europäische Kinderärzte schicken Hilferuf an die Politik

dpa/ral | Kinder- und Jugendärzte aus mehreren europäischen Ländern haben in einem gemeinsamen Brief an die Gesundheitsminister ihrer Länder appelliert, gegen die Knappheit bei Kinderarzneimitteln vorzugehen.

„Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ist durch den Medikamentenmangel europaweit gefährdet. Eine schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung ist dringend erforderlich“, heißt es in dem am vergangenen Samstag bekanntgewordenen Schreiben. Es richtet sich an die Ministerinnen und Minister für Gesundheit in Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Südtirol (Italien) und ist von dortigen Kinderarztverbänden unterschrieben. Es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform. Auch das Antibiotikum Penizillin gebe es derzeit nicht. In ihrem Brief warnen die Mediziner: „Die Engpässe der letzten Monate führen dazu, dass weder kindgerechte noch an Therapierichtlinien ausgerichtete Behandlungen möglich sind.“ Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen werde dadurch nachhaltig gefährdet. Noch vor wenigen Jahren sei dieses Szenario eines Versorgungsmangels „nicht einmal ansatzweise“ vorstellbar gewesen. Die Politikerinnen und Politiker ihrer Länder fordern die Unterzeichnenden des Schreibens auf, „Kindern und Jugendlichen ein gesundes und sicheres Aufwachsen zu garantieren“. Die Auswirkungen staatlicher Sparmaßnahmen und Preisreglementierungen träfen den Medikamentensektor für Kinder und Jugendliche besonders stark. Dabei seien die Medikamentenkosten bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen marginal.

„Wir fordern Sie als politisch Verantwortliche auf, diese Situation Ihrer Amtsverpflichtung gemäß umgehend zu lösen! Ohne gesunde Kinder und Jugendliche ist unsere Gesellschaft nicht zukunftsfähig“, schließt das Schreiben ab. |

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