Prisma

Proteine aus dem Drucker

Innovation beschleunigt Synthese

Proteine sind komplex aufgebaut und nur funktionsfähig, wenn sie nach der Synthese korrekt gefaltet sind.

us | Die Synthese von Proteinen ist ein komplexer und aufwendiger Prozess. Aminosäuren müssen in der richtigen Reihenfolge verknüpft werden. Die entstandene Kette muss auf die korrekte Art gefaltet werden. Dann müssen mehrere Unterstrukturen über Disulfidbrücken und Wasserstoffbrückenbindungen zusammengefügt werden, um das Protein mit seiner biologischen Funktion zu erhalten. Und schließlich erhält das Molekül durch posttranslationale Modifikationen den letzten Schliff. Was fast alle Körperzellen routinemäßig jeden Tag vollbringen, nimmt im Labor viel Zeit in Anspruch. Das britische Biotechnologie-Unternehmen Nuclera Nucleics Ltd hat es sich zur Aufgabe gemacht, zeitraubende Proteinsynthesen für die Forschung zu beschleunigen. Der von Nuclera entwickelte eProtein-Desktop-Bioprinter soll es ermöglichen, für ein Forschungsprojekt benötigte Proteine innerhalb von 24 Stunden zu drucken. Dabei kommt die vom Hersteller patentierte eDrop™-Technologie zum Einsatz, die es erlaubt, mithilfe des Elektrobenetzungseffekts winzige Tröpfchen im Nanoliter-Bereich zu bewegen, zu mischen und zu teilen. Das Gerät von der Größe eines Desktop-Computers soll die Proteomik revolutionieren, indem es die Charakterisierung und Expression von Proteinen unter eine Haube bringt. Um diesem ehrgeizigen Ziel näher zu kommen, hat Nuclera kürzlich von Investoren 42,5 Millionen Dollar eingeworben. Die Proteomik beschäftigt sich mit der Analyse aller Proteine einer Zelle oder eines Gewebes. Die biotechnologische und pharmazeutische Forschung könnte durch die einfach und schnell zugängliche Proteinsynthese in vielen Bereichen erheblich beschleunigt werden. |

Literatur

Durchbruch beim Bioprinting: Wissenschaftler können ihre eigenen Proteine am Labortisch drucken. Pressemitteilung der Nuclera Nucleics Ltd, Februar 2022, www.bionity.com/de/news/1174636/durchbruch-beim-bioprinting-wissenschaftler-koennen-ihre-eigenen-proteine-am-labortisch-drucken.html

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