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Arzneimittel und Therapie
Dupilumab überzeugt nicht nur in Studien
Real-World-Daten bestätigen Wirksamkeit bei atopischer Dermatitis
Die atopische Dermatitis (AD, auch atopisches Ekzem oder Neurodermitis) ist die weltweit häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Nicht vollständig geklärte Pathomechanismen und individuelle Krankheitsverläufe erschweren eine adäquate Therapie. Wenn die topische Therapie mit Glucocorticoiden nicht mehr ausreichend ist, wird eine systemische Therapie mit immunmodulatorischen Substanzen nötig.
Blockade des Interleukin-4-Rezeptors
Eine Therapieoption bildet dann der humane monoklonale Antikörper Dupilumab (Dupixent®). In Deutschland ist er seit September 2017 zur Behandlung Erwachsener mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis zugelassen. Die Zulassungen für Jugendliche ab zwölf Jahren und Kinder ab sechs Jahren folgten in den Jahren 2019 und 2020. Der Antikörper steht als Fertigspritze oder Fertigpen zur Verfügung. Die subkutane Injektion erfolg in der Regel alle zwei Wochen durch den Patienten selbst. Nach Injektion blockiert Dupilumab den Interleukin-4-Rezeptor und hemmt damit den Signalweg zweier zentraler Zytokine der Th2-Immunantwort: IL-4 und IL-13. In den Zulassungsstudien verbesserte Dupilumab im Vergleich zu Placebo signifikant Juckreiz und das klinische Bild der atopischen Dermatitis. Um die Zufriedenheit unter realen Bedingungen von Patientenseite zu untersuchen, wurde nun eine groß angelegte prospektive Längsschnitt-Real-World-Studie an erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis, die Dupilumab als Standardtherapie erhalten, durchgeführt.
Online Befragung
Hierfür füllten 699 Patienten zwischen Januar 2018 und Januar 2020 online einen Fragebogen vor und jeweils ein, zwei, drei, sechs, neun und zwölf Monate nach Behandlungsbeginn aus. In die schlussendliche Auswertung flossen die Daten von 632 Patienten nach der Befragung im ersten Monat und die Daten von 483 Patienten nach zwölf Monaten ein. Die primären Outcomes waren die Kontrolle der Erkrankung (gemessen anhand des ADCT, Atopic Dermatitis Control Tool), die persönliche Zufriedenheit mit der Therapie, Hautsymptome (wie Juckreiz, Gereiztheit, Schmerzen, erfasst mit numerischen Bewertungsskalen), die gesundheitsbezogene Lebensqualität (bewertet anhand des Dermatology Life Quality Index), Schlafstörungen (erfasst anhand des ADCT und einer direkten Frage) und die spezifische arbeitsbezogene Produktivitäts- und Aktivitätseinschränkung aufgrund der atopischen Dermatitis.
Überzeugte Patienten
Vor Therapiebeginn gaben 5,3% der Patienten an, die atopische Dermatitis unter Kontrolle zu haben. Nach einem Monat stieg diese Zahl auf 60,9% und nach zwölf Monaten auf 77,4%. Die persönliche Zufriedenheit mit der Therapie stieg von 17,7% vor Therapiebeginn mit jedem Monat bis zu einem Wert von 85,1% nach zwölf Monaten an. Mit jedem Monat sanken weiterhin die Hautsymptome, die gesundheitsbezogene Lebensqualität sowie die Schlafqualität verbesserten sich und die AD-spezifischen arbeitsbezogenen Produktivitäts- und Aktivitätseinschränkungen wurden weniger. Die Studie zeigt, dass die Therapie der atopischen Dermatitis mit Dupilumab zu einer schnellen Verbesserung der Symptomatik und einer stark gesteigerten Patientenzufriedenheit führt, die über einen Zeitraum von zwölf Monaten erhalten bleibt oder sogar weiter steigt. |
Literatur
Strober B et al. Treatment Outcomes Associated With Dupilumab Use in Patients With Atopic Dermatitis 1-Year Results From the RELIEVE-AD Study. JAMA Dermatol. 2021, doi: 10.1001/jamadermatol.2021.4778
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