Die Seite 3

Liebe Leserinnen und Leser,

wir blicken zurück auf ein besonders turbulentes Jahr. Es ist überschattet von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Das ist eine Situation, die wir uns vor einem Jahr noch nicht vorstellen konnten. Viele von Ihnen haben sich engagiert und helfen weiterhin, um das Leid der Menschen aus dem schwer gezeichneten Land zu lindern.

Fotos: DAZ/Alex Schelbert
Dr. Armin Edalat, Chefredakteur der DAZ

Aber auch hierzulande werden die Sorgen der Menschen immer größer: Steigende Energiepreise, Inflation, zu wenig bezahlbarer Wohnraum sind nur einige Beispiele, aber auch ein Gesundheitssystem, das immer mehr an seine Grenzen stößt. Der ratlose Blick in die Warenwirtschaft angesichts des immer größer werdenden Ausmaßes von nicht lieferbaren dringend benötigten und teils lebensnotwendigen Arzneimitteln beherrscht inzwischen die Arbeit in den Apotheken.

Dr. Doris Uhl, Chefredakteurin der DAZ

Auch wenn in diesem Jahr endlich der Weg frei gemacht worden ist für die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen sowie für Impfungen gegen Grippe und COVID-19 hält sich die Freude darüber aufgrund der massiven Personalnot in den Apotheken leider in Grenzen. Das Gebot der Stunde ist es, den Mangel sowohl auf Personal- als auch auf Versorgungsebene so gut wie möglich zu verwalten.

Ein Hoffnungsschimmer: die Pro­bleme werden inzwischen auf breiter Ebene thematisiert und diskutiert. Der Druck auf die Politik wächst, endlich zu handeln. Bundesgesundheitsminister Lauterbach muss jetzt tatsächlich die Folgen seiner vor rund 20 Jahren mitgestalteten Gesundheitspolitik ausbaden. Er musste erkennen, dass das Fall­pauschalen-System in den Kranken­häusern grandios gescheitert ist. Er musste lernen, dass der über die Rabattverträge ausgelöste Preisdruck auf die Arzneimittel dazu geführt hat, dass an allen Ecken und Enden lebenswichtige Arzneimittel fehlen.

Damit liegt in dieser Krise auch eine Chance auf Heilung unseres schwer gebeutelten Gesundheitssystems. Diese Hoffnung müssen und möchten wir uns bewahren, gerade jetzt an den Weihnachtstagen und zum Jahres­wechsel. Und so wünschen wir Ihnen zu Weihnachten und für das neue Jahr alles erdenklich Gute.

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