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Beratung

Gefährliche RSV-Infektion oder harmlose Erkältung?

Hintergrundwissen zu einer Infektion mit dem respiratorischen Synzytial-Virus

Üblicherweise beginnt die Saison der Atemwegserkrankungen um den November herum. Ungewöhnlich früh jedoch setzte im vergangenen Jahr bereits im Spätsommer ein markanter Anstieg an Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern ein. Darunter waren auffällig viele Infektionen mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Eine Infektion mit diesen Viren ähnelt meist und gerade zu Beginn einer einfachen Erkältung. Insbesondere für Babys und Kleinkinder bis zu zwei Jahren, aber auch für immunsupprimierte Erwachsene ist sie jedoch deutlich gefährlicher und kann sogar lebensbedrohlich werden. / Von Daniela Leopoldt

Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) sind Verursacher saisonal auftretender Atemwegserkrankungen, die jeden betreffen, aber vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich sein können. Bis zum zweiten Lebensjahr hat nahezu jedes Kind mindestens einmal eine RSV-Infektion durchgemacht. In harmlosen Fällen gleicht die Symptomatik der einer normalen Erkältung. Dazu gehören die für Infektionen der oberen Atemwege typischen Beschwerden wie Schnupfen, trockener Husten, Niesen und Halsschmerzen, die in der Regel nach einigen Tagen von alleine wieder abklingen. Innerhalb weniger Tage kann die Infektion aber auch die unteren Atemwege erreichen und schwere Verläufe verursachen. Diese sind durch Fieber, schnelle Atmung, Giemen, Husten mit Auswurf, trockene, kalte und blasse Haut gekennzeichnet. Bei Kindern unter 18 Monaten ist zusätzlich die Fontanelle eingesunken. Darüber hinaus wirken die Patienten kraftlos, haben keinen Appetit und verweigern das Trinken. Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu zwei Jahren ist das RS-Virus der häufigste Auslöser akuter Infektionen der unteren Atemwege und einer der häufigsten Gründe für Hospitalisierungen. Einweisungsdiagnosen sind in der Regel Bronchiolitis, obstruktive Bronchitis und interstitielle Pneumonie [1 – 4].

Respiratorische Synzytial-Viren

Die hochinfektiösen RS-Viren ähneln den Grippe­viren und gehören zur Familie der Pneumoviridae. Konkret handelt es sich um ein großes einzelsträngiges, negativ orientiertes und unsegmentiertes RNA-Virus mit einer Glykoproteinhülle. Zwei Oberflächen-Glykoproteine spielen eine entscheidende Rolle für die Pathogenität des Virus. Während Glyko­protein G (Adhäsionsprotein) für die Zellbindung verantwortlich ist, ist Glykoprotein F (Fusionsprotein) bedeutsam für die Aufnahme des Virus in die Wirtszelle und deren anschließende Fusion mit benachbarten Zellen. Dieser Prozess der Verschmelzung von Zellen im Respirationstrakt wird auch Synzytien-Bildung genannt und hat dem Virus zu seinem Namen verholfen. Es werden verschiedene Subtypen unterschieden, von denen die als RSV A und RSV B bezeichneten Untergruppen am häufigsten vorkommen. In der Regel zirkulieren Virus­stämme beider Gruppen gleichzeitig, wobei in der Mehrzahl der Jahre RSV A dominiert. Zwischen beiden Subtypen ist die Aminosäuresequenz des F-Pro­teins zu 95% identisch, weshalb das F-Protein primäres Ziel von Immunisierungsstrategien ist [5, 6].

Tröpfchen- oder Schmierinfektion

Die Viren kommen weltweit vor und in ärmeren Ländern sind RSV-Infektionen nach Malaria die zweithäufigste Todesursache im ersten Lebensjahr. Eine Ansteckung erfolgt in erster Linie als Tröpfcheninfektion. Durch Niesen, Husten oder Sprechen freigesetzte infektiöse Tröpfchen können auf die Augenbindehaut oder die Nasenschleimhaut eines Gesunden gelangen und diesen infizieren. Das Virus kann aber auch durch Schmierinfektionen übertragen werden, denn auf Händen und Gegenständen wie Handtüchern oder Kitteln kann es nachgewiesenermaßen 20 bzw. 45 Minuten überleben, auf Kunststoffoberflächen sogar mehrere Stunden. Kontaminiertes Spielzeug und andere Oberflächen (z. B. Stethoskopmembranen, Kittel, Tische und Türklinken) sind somit eine nicht zu vernachlässigende Gefahrenquelle. Die Inkubations­zeit beträgt drei bis sechs Tage. Die Virusausscheidung liegt in der Regel bei drei bis acht Tagen. Bei Früh- und Neugeborenen und Immunsupprimierten kann sie jedoch mehrere Monate anhalten und so die Ansteckungsgefahr verlängern. Reinfektionen kommen im Laufe des Lebens häufiger vor, sind aber in der Regel weniger symptomatisch. Meist handelt es sich dann um komplikationslose Infektionen der oberen Atemwege, bei Asthmatikern ist jedoch eine Exazerbation des Asthmas möglich [1, 3 – 6].

Ungewöhnlich frühe RSV-Saison

Gewöhnlich treten die Viren vor allem im Winter und Frühjahr gehäuft auf. In Europa erkranken die meisten Menschen üblicherweise zwischen November und April mit Spitzenwerten im Januar und Februar. Ungewöhnlich früh und überraschend setzte jedoch die aktuelle RSV-Saison bereits Anfang September 2021 ein. Die Anzahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) mit dem RS-Virus bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu vier Jahren stieg zu dem Zeitpunkt stark an und bewegt sich seitdem auf einem hohen Niveau, das deutlich über den entsprechenden Werten der Vorjahre liegt. Experten vermuten, dass die aufgrund von COVID-19-Hygienemaßnahmen im vorhergehenden Winter ausgeblie­bene Grippesaison und damit im Zusammenhang stehendes unzureichendes Training des Immunsystems Ursachen für diesen frühzeitigen Infektionsboom sein könnten [7 – 9].

Risikofaktoren für einen schweren Verlauf

Besonders gefährdet durch eine RSV-Infektion sind Früh­geborene, bei denen das Immunsystem noch nicht voll funktionstüchtig ist, sowie Babys und Kleinkinder mit bestimmten Grunderkrankungen z. B. mit bestimmten angeborenen Herzfehlern, chronischen Lungenerkrankungen und neuromuskulären Erkrankungen. Darüber hinaus sind Kinder aber auch Erwachsene mit einem geschwächten oder supprimierten Immunsystem, zum Beispiel nach einer Transplantation oder Krebstherapie, sehr gefährdet und entwickeln oftmals schwere Krankheitsverläufe. Auch Kinder mit chromosomalen Aberrationen, wie z. B. der Trisomie 21, haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf.

Zu den allgemeinen Risikofaktoren gehören ein Alter unter sechs Monaten, Mehrlingsgeburten, Passivrauchen (beispielsweise Exposition im eigenen Haushalt durch rauchende Eltern) sowie eine familiäre Veranlagung für Asthma oder atopische Erkrankungen. Auch wenn Mädchen und Jungen in etwa gleich häufig von einer Infektion mit RS-Viren betroffen sind, erleiden Jungen häufiger einen schweren Krankheitsverlauf. Generell haben Kinder mit Geschwistern im Kleinkindalter sowie Kinder, die eine Krippe oder den Kindergarten besuchen, ein erhöhtes Infektionsrisiko. Auch beengte Wohnverhältnisse, ein niedriger Sozial- und Ausbildungsstatus der Eltern und Unterernährung tragen zu einem höheren Risiko für Infektionen bei.

Je nach Alter und Gegebenheiten kann sich eine schwere RSV-Infektion durch eine unterschiedliche Symptomatik äußern. Die typische RSV-Bronchiolitis wird überwiegend bei Säuglingen und Kindern im ersten Lebensjahr beobachtet. Bei älteren Kindern ist dann das Krankheitsbild der obs­truktiven Bronchitis vordergründig. Häufige Begleit­erscheinung der RSV-Infektion bei Kindern ist eine akute Otitis media. Insbesondere bei Frühgeborenen und Babys in den ersten sechs Lebensmonaten äußert sich die Virusinfektion vielmals durch Apnoen. Die Gefahr einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung ist gerade auch bei immunsupprimierten Patienten groß, da sich hier das Virus ungebremst vermehren kann [1, 6].

Nasenrachenabstrich zum Erregernachweis

Bei Erkrankung sollte neben einer gründlichen Anamnese im Rahmen der körperlichen Untersuchung unbedingt die Lunge abgehört werden. Bläulich verfärbte Lippen oder Fingerkuppen sind ein Anzeichen für einen Sauerstoffmangel – eine Hypoxämie. Die Indikation zum Erregernachweis besteht vor allem bei einer allgemeinen winterlichen Epidemie, bei einer nosokomialen Epidemie sowie im Fall von Pneumonien bei Immunsupprimierten. Für die entsprechende Laboruntersuchung (Genom- oder Antigennachweis) wird in der Regel ein Abstrich vom Nasenrachensekret (oder Nasen­rachenspülwasser bzw. -aspiration) durchgeführt. Ein Antikörper-Test im Blut ist aufgrund der geringen Antikörper-Produktion nur selten erfolgreich, weshalb dieser allenfalls retrospektiv zur Diagnoseabsicherung eingesetzt wird [5, 6].

Präventivmaßnahmen

Um Kinder und andere Personen mit einem erhöhten Risiko vor einer Ansteckung mit dem RS-Virus zu schützen, sollen Eltern sowie Pflege- bzw. medizinisches Personal entsprechend informiert und geschult werden. Einfache Hygienemaßnahmen sind wirksam bei der Verhinderung der Ausbreitung des Erregers. Dazu gehören regelmäßiges und korrektes Händewaschen, Einhaltung einer Husten- und Niesetikette (immer in die Armbeuge oder ein Papier­taschentuch, das danach entsorgt wird) sowie die regel­mäßige und gründliche Reinigung des Kinderspielzeugs. Ist ein Kind erkrankt, sollte der Besuch von Gemeinschafts­einrichtungen unterbleiben. Bei Kindern mit hohem Risiko sollte auf den Besuch der Krippe und größere Personen­ansammlungen verzichtet werden. Raucher sollten insbesondere in der Umgebung von Kindern auf das Rauchen verzichten. Stillen kann zwar eine Infektion nicht unbedingt verhindern, wirkt sich jedoch positiv aus, denn gestillte Kinder leiden weniger häufig an Atemwegserkrankungen als Flaschenkinder. RSV-positive Säuglinge in Krankenhäusern sollten von anderen Patienten räumlich getrennt und kohortiert werden. Idealerweise ist das jeweilige Pflegepersonal ausschließlich für diese Patienten zuständig [1, 5, 6].

Prophylaxe bei Risikokindern

Ein Impfstoff für die aktive Immunisierung gegen das RS-Virus steht trotz intensiver Forschung noch nicht zur Ver­fügung. Abhängig von der Risikoeinstufung können bzw. sollen Risikokinder vorbeugend mit Palivizumab (Synagis®) passiv immunisiert werden. Der gegen das F-Protein des RS-Virus gerichtete humanisierte monoklonale Antikörper der IgG1-Subklasse soll den Risikopatienten während der RS-Virus-Saison alle vier Wochen intramuskulär verabreicht werden. Eine Schutzwirkung setzt bereits ab der ersten Dosis ein, das Maximum wird jedoch erst nach der zweiten Dosis erreicht. Insgesamt sind derzeit fünf Einzeldosen vorgesehen, wobei die vierwöchentlichen Intervalle insbeson­dere zu Beginn der Prophylaxe strikt einzuhalten sind. Die zeitgleiche Durchführung aktiver Immunisierungen ist dabei möglich. Kinder, die zu RSV-Saisonbeginn älter als zwei Jahre sind, sollen keine prophylaktische Behandlung mit Palivizumab erhalten. Um die korrekte Anwendung zu gewährleisten, existiert die eigens dafür erstellte S2k-Leitlinie zur Prophylaxe von schweren Erkrankungen durch RSV bei Risikokindern. Diese wurde federführend von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) erstellt und unter Mitarbeit anderer pädiatrischer Gesellschaften und Berufsverbände sowie der Gesellschaft für Virologie in den Jahren 2017/2018 aktualisiert. Auch das Risiko für Spätfolgen einer RSV-Infektion, zum Beispiel rezidivierende ob­struktive Bronchitiden, könnte durch die passive Immunisierung reduziert sein, ist jedoch nicht Teil der Zulassung [1, 5].

Behandlung nur symptomatisch

Ist eine Infektion mit dem RS-Virus einmal eingetreten, ist die Behandlung nur symptomatisch möglich. Dazu gehören vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Sekretmobilisation sowie die Freihaltung des Nasopharynx durch Inhalationen und Nasenspülungen mit Kochsalzlösung. Fieber kann mit Wadenwickeln und fiebersenkenden Arzneimitteln, wie Paracetamol oder Ibuprofen, gesenkt werden. Zur Verbesserung der Luftzufuhr kommen abschwellende Nasensprays bzw. -tropfen und gegebenenfalls bronchodilatatorisch wirkende Arzneimittel zum Einsatz. Dabei variiert die Wirksamkeit einer bronchienerweiternden Pharmakotherapie von Fall zu Fall. In schweren Fällen muss eine Sauerstofftherapie bzw. künstliche Beatmung erfolgen. Treten RSV-assoziierte Apnoen auf, was bei Frühgeborenen und Kindern unter sechs Monaten häufiger vorkommt, ist eine stationäre Überwachung wichtig. Eine medikamentöse Behandlung gibt es dafür nicht. Auch die Inhalation von Corticosteroiden ist weder während einer akuten Erkrankung noch präventiv wirksam. Systemisch verabreichte Corticosteroide dagegen können zur Linderung der Symptome in der Akutphase und zur Verkürzung der Symptomdauer beitragen. Liegt eine bakterielle Koinfektion vor, kann eine Antibiotikagabe indiziert sein. Diese beeinflussen jedoch nicht den klinischen Verlauf der viralen Infektion und auch nicht die Dauer der Ansteckungsfähigkeit. Die früher häufig eingesetzte und in pharmakologischen Büchern zum Teil noch aufgeführte antivirale Therapie mit Ribavirin (z. B. Copegus®) wird nach Angaben des Robert Koch-Instituts heute nicht mehr empfohlen. Zwar konnte eine virustatische Wirkung von Ribavirin in vitro nachgewiesen werden. Ein eindeutiger positiver Effekt auf die Häufigkeit der Beatmungspflicht, die Dauer einer intensivmedizinischen Behandlung oder des Krankenhausaufenthalts aufgrund einer RSV-induzierten Erkrankung und auf die Entwicklung einer Pneumonie zeigte sich bislang aber nicht [5, 6, 10].

Auf einen Blick

  • Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) verursachen saisonal auftretende Atemwegs­­­erkrankungen.
  • Ein milder RSV-Infekt kann einer Erkältung ähneln.
  • Ein schwerer Verlauf ist gekennzeichnet durch Fieber, schnelle Atmung, Giemen, Husten mit Auswurf, trockene, kalte und blasse Haut, bei Kindern < 18 Monaten zusätzlich durch eine eingesunkene Fontanelle.
  • Besonders gefährdet sind Frühgeborene, Babys und Kleinkinder mit bestimmten Grund­erkrankungen, Kinder und Erwachsene mit geschwächtem oder supprimiertem Immunsystem.
  • Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektionen, Schmierinfektionen sind aber auch möglich.
  • Zu den präventiven Maßnahmen gehören u. a. Husten- und Niesetikette, regelmäßiges Händewaschen und reinigen von Kinderspielzeug.
  • Prophylaktisch können Risikokinder mit Palivizumab (Synagis®) immunisiert werden.
  • Die Behandlung eines RSV-Infekts ist nur symptomatisch möglich.

Wann welche Phytotherapeutika indiziert sind

Allgemein für Erkältungskrankheiten konzipierte Phytopharmaka können auch bei leichten RSV-Infektionen der oberen Atemwege hilfreich sein, sofern sie für die ent­sprechende Altersklasse zugelassen sind. Thymian (z. B. Bronchipret®) wirkt antibakteriell und antiviral und steht in verschiedenen Arzneiformen zur Verfügung. Für Babys und Kleinkinder ist vor allem der Hustensaft geeignet. Während die meisten Zubereitungen für Kinder ab einem Jahr zugelassen sind, gibt es wenige Produkte, die auch für Säuglinge geeignet sind (z. B. Soledum® Hustensaft oder -tropfen). Auch Thymian-Kombinationspräparate z. B. mit Primelwurzel (z. B. Bronchicum® Elixier) sind zum Teil für Säuglinge ab sechs Monaten zugelassen. Einige Hustensäfte mit Efeu­extrakt haben ebenfalls ihre Wirksamkeit bewiesen und sind für Kinder ab einem Jahr auf dem Markt (z. B. Prospan® Hustensaft für Kinder). Darüber hinaus ist die Kapland-Pelargonie (z. B. Umckaloabo®) mit ihren antibakteriellen, antiviralen und immunstimulierenden Eigenschaften auch für Kleinkinder geeignet. Die Anwendung bei Kindern zwischen ein und sechs Jahren soll jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Babys, die jünger als ein Jahr alt sind, sollten nicht damit behandelt werden.

Gut für kleine Kinder mit verschleimten Atemwegen sind warme Kräutertees. Sidroga® Bio-Kinder-Hustentee mit Anis, Lindenblüten und Thymian oder Sidroga® Bio-Kinder-Erkältungstee mit Holunderblüten, Lindenblüten und Thymian sind z. B. für Kinder ab einem Jahr geeignet. Bei älteren Kindern und Erwachsenen können Inhalationslösungen auch mit Auszügen von desinfizierend wirkender Kamille (z. B. Kamillan® supra, Kamillosan®) oder Salbei (z. B. Salviathymol®) angereichert werden. Reizlindernde Schleimdrogen wie Eibisch (z. B. Phytohustil® Hustenreizstiller) oder Isländisch Moos (z. B. Isla Moos®) und Extrakte der Primelwurzel (z. B. Ipalat® Halspastillen) können bei Hustenreiz bzw. Halsschmerzen helfen. Vorsicht gilt besonders bei Erkältungssalben. Mit ihren hochkonzentrierten und stark riechenden ätherischen Ölen dürfen diese, aufgrund der Gefahr eines Atemstillstands oder eines Glottisödems, nicht bei Säuglingen angewendet werden [11, 12]. |

Literatur

 [1] Leitlinie zur Prophylaxe von schweren Erkrankungen durch Respiratory Syncytial Virus (RSV) bei Risikokindern, S2k-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektio­logie (DGPI), aktualisierte Version vom 30.10.2018, AWMF-Registriernummer 048-012

 [2] Respiratorisches Syncytial-Virus – Prophylaxe nicht zu früh einsetzen, Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Gesellschaft für Neonatologie und Pädia­trische Intensivmedizin (GNPI), der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) vom 11.10.2016 zur Empfehlung der Kommission Antivirale Therapie der Gesellschaft für Virologie (GfV), der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG)

 [3] RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus). Information des Lungeninformationsdienstes, Stand November 2021 www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/virale-infekte/rs-virus/index.html

 [4] Müller M, Vogel L. RS-Virus. Information von NetDoktor, Stand Dezember 2021 www.netdoktor.de/krankheiten/rs-virus/

 [5] Respiratorische Synzytial-Virus-Infektion (RSV) – RKI-Ratgeber. Information des Robert Koch-Instituts, Stand Februar 2018 www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html

 [6] Berner R, Bialek R, Borte M et al. DGPI Handbuch. 6. Auflage Georg Thieme Verlagsgruppe Stuttgart 2013

 [7] Zur aktuellen Situation von RSV in der Saison 2020/21. Information des Robert Koch-Instituts (RKI), Epidemiologisches Bulletin 2021;38:41 Stand September 2021

 [8] Buda S et al. ARE-Wochenberichte der Arbeitsgemeinschaft Influenza. Wochenberichte des Robert Koch-Instituts, influenza.rki.de/wochenberichte.aspx

 [9] Müller C. Bericht des RKI: Grippe oder RSV – welche Viren zirkulieren gerade? Information auf DAZ-online, Oktober 2021, www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/10/22/grippe-und-rsv-welche-viren-zirkulieren-gerade

[10] Geisslinger G, Menzel S, Gudermann T, Hinz B, Ruth P. Mutschler Arzneimittelwirkungen. Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie. 11., Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2020

[11] Neubeck M. Evidenzbasierte Selbstmedikation. 5. Auflage, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart 2021

[12] Fachinformationen der genannten Arzneimittel

Autorin

Dr. Daniela Leopoldt ist Apothekerin und Pharmakologin. Nach ihrer Promotion an der FU Berlin war sie mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den USA und anschließend in der öffentlichen Apotheke sowie der pharmazeutischen Industrie tätig. Seit 2017 schreibt sie als freie Medizinjournalistin unter anderem Beiträge für die DAZ.

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