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Am Runden Tisch „so niemals formuliert“

Adexa äußert sich zur Kritik des BPhD am Positionspapier zur Novellierung der Approbationsordnung

cm/dab | Im April dieses Jahres wurde das Positionspapier veröffentlicht, das am Runden Tisch zur Novellierung der Approbationsordnung erarbeitet wurde. Ende Mai lehnte der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) den Entwurf ab, unter anderem, weil damit die Stundenzahl für die angehenden Apotheker weiter steigen würde. Doch offenbar hat es der Verband versäumt, seine Kritik bereits konkret am Runden Tisch zu äußern, wie die Adexa-Vertreterin Ulrike Hey gegenüber der DAZ berichtet.

Vertreterinnen und Vertreter der Bundesapothekerkammer (BAK), des Bundesverbands der Pharmaziestu­dierenden in Deutschland (BPhD) und unter anderem auch der Hochschulprofessoren diskutierten am Runden Tisch über das Pharmaziestudium der Zukunft. Das Ergebnis ist ein Positionspapier, in dem die Beteiligten festhielten, wie die Approbationsordnung für Apotheker aus ihrer Sicht novelliert werden sollte.

Doch während die BAK-Mitgliederversammlung das Papier Mitte Mai absegnete, verweigerte der BPhD kurze Zeit später bei seiner Bundesverbandstagung die Zustimmung. Die Studierenden stoßen sich gleich an mehreren Punkten – zentral ist aber wohl die Befürchtung, dass die Belastung durch eine erhöhte Stundenzahl zunehmen würde.

Mit am Runden Tisch saß auch die Apothekengewerkschaft Adexa. Wie steht man dort zu den Sorgen der Studierenden? „Natürlich können wir die Kritik der Studierendenvertretung nachvollziehen“, sagt Ulrike Hey, Leiterin der Adexa-Berufsgruppe Apotheker:innen, auf Nachfrage der DAZ.

Leider habe jedoch der BPhD die Einwände, die bei der Bundesverbands­tagung von den Fachschaftsdelegierten vorgebracht wurden, am Runden Tisch „so niemals formuliert. Ein BPhD-Vertreter hat auf der letzten Sitzung des Runden Tisches zum ersten Mal das ‚Stundenproblem‘ im Hauptstudium angesprochen.“

Hey spielt den Ball zu den Studierenden zurück: „Das heißt, dass es der BPhD während der Runde-Tisch-Termine offenbar nicht geschafft hat, eine breite Meinungsbildung zu den zu beschließenden Punkten zu organisieren.“ Andernfalls hätte der BPhD auf die Unterstützung durch die Adexa-Vertreterinnen und Vertreter zählen können.

Runder Tisch vermutlich nicht so schnell wiederholbar

Die Adexa-interne AG Approbationsordnung stehe nun zu den Ergebnissen. „Die Mitglieder der AG sind sicher, dass im Prozess beim Ministerium durch die Anhörungen weiterhin Einfluss auf die Ausgestaltung der Approbationsordnung genommen werden kann“, sagt Adexa-Chef Andreas May der DAZ-Redaktion. Eine gemeinsame Stellungnahme zu erarbeiten, hält die Apotheken­gewerkschaft demnach für wichtig, um im zuständigen Bundesministe­rium für Gesundheit (BMG) Gehör zu finden. Den Prozess neu aufzurollen und nochmals am Positionspapier zu feilen, sei nicht ohne Weiteres machbar. „Der Runde Tisch in Corona-Zeiten im Online-Format war eine recht einmalige Angelegenheit, die sich in dieser dichten Form vermutlich nicht so schnell wiederholen lassen könnte“, betont May. |

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