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Angepasster COVID-19-Impfstoff bald da?

Bestellungen könnten bereits ab kommender Woche möglich werden

cm/ral | Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass an die Coronavirus-Variante BA.1 angepasste COVID-19-Impf­stoffe von Biontech/Pfizer sowie Moderna schon bald verfügbar sind. Beide Unternehmen haben bivalente Impfstoffkandidaten im Zulassungs­verfahren, die mRNA sowohl für das Spikeprotein des Wuhan-Stamms als auch das der Omikron-BA.1-Variante enthalten. Gegenüber den Medien äußerte Lauterbach die Hoffnung, dass die europäische Zulassungsbehörde EMA diese Impfstoffe noch diese Woche zulassen werde. Ab der kommenden Woche sollen sie dann bestellbar sein und ab dem 12. September auch ausgeliefert werden.

„Deutschland erhält vorbehaltlich der Zulassung durch die Europäische Kommission in den Kalenderwochen 36 und 37 jeweils rund fünf Millionen Dosen von Biontech/Pfizer (Wuhan/BA.1-Impfstoff), die unmittelbar an zahlreiche Standorte des pharma­zeutischen Großhandels ausgeliefert werden“, informiert Lauterbach. „Das ermöglicht eine schnelle Weiterverteilung an Apotheken und Leistungserbringer.“ Von Moderna erhalte der Bund 1,65 Millionen Dosen bzw. 2,38 Millionen Dosen des bivalenten Impfstoffes im Laufe der genannten Wochen, die zügig über das etablierte Logistiksystem an die pharmazeu­tischen Großhändler weiterverteilt werden sollen.

Pragmatischer Bestellprozess

Zusammen mit Vertretern des pharma­zeutischen Großhandels und der Apotheken hat das Bundesministerium für Gesundheit nach Angaben des Ministers über Möglichkeiten gesprochen, den Bestellprozess und die Auslieferung des Impfstoffs pragmatisch aufzusetzen: Geplant sei, dass die Leistungserbringer erstmals am 5. September 2022 die beiden an BA.1 adaptierten Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bestellen können. „Die Auslieferung läuft anschließend noch in der gleichen Woche in enger Absprache zwischen Apotheken und Leistungserbringern an.“ Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass Bestellungen sowohl für KW 36 als auch für KW 37 aufge­geben werden.

Erste Dosen ab 8. September?

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) geht in den aktuell veröffentlichten „Praxisnachrichten“ noch etwas näher auf den Bestell- und Auslieferprozess ein. Wer bis Dienstag, 6. September, die angepassten Impfstoffe bestellt, soll erste Dosen bereits am Donnerstag oder Freitag derselben Woche (8./9. September) erhalten, schreibt die KBV. „Die reguläre Belieferung soll am Montag (12. September) erfolgen – zusammen mit den anderen gegebenenfalls bestellten COVID-19-Impfstoffen.“ Sie betont zudem, dass beide Impfstoffhersteller eine Zulassung ihres angepassten Impfstoffes nur für Auffrischimpfungen beantragt haben. „Die Impfstoffe können damit nicht für eine Grundimmunisierung eingesetzt werden. Hierfür stehen weiterhin die bisher eingesetzten Vakzine bereit.“

Mit der ersten Bestellung bis Dienstag, 6. September (12 Uhr), können Praxen den Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zufolge bis zu 240 Dosen der angepassten Vakzine von Biontech/Pfizer ordern, für Moderna gibt es derzeit keine Höchstbestellmenge. |

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