... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Mehr als 90.000

ral | Angesichts von Corona sind andere Infektionskrankeiten in jüngerer Zeit weitgehend vom Radar verschwunden. Allerdings auch nur von diesem, denn tatsächlich „weg“, sprich ausgerottet, sind nur die wenigsten Infektionskrankheiten. Das gilt auch für den Keuchhusten. Für ihn wurden in Deutschland in den vergangenen rund zehn Jahren mehr als 90.000 Fälle erfasst.

Mithilfe einer kleinen Anfrage wollte die AfD-Fraktion im Bundestag erfahren, wie viele Fälle von Keuchhusten in den vergangenen Jahren in Thüringen und deutschlandweit jährlich registriert wurden. Die Bundesregierung hat daraufhin Zahlen beim Robert Koch-Institut (RKI) eingeholt und diese nun im Rahmen ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage veröffentlicht. Als Beginn der Erhebung wurde das Jahr 2013 gewählt – denn seit Anfang dieses Jahres ist Keuchhusten (Pertussis) bundesweit meldepflichtig. Zwischen Jahresbeginn 2013 und Ende März 2022 wurden der Auswertung der RKI-Zahlen zufolge bundesweit 90.432 Keuchhusten-Fälle erfasst. Zehn Betroffene verstarben an der Infektionskrankheit. Die höchste Fallzahl gab es laut RKI-Statistik mit 16.842 Betroffenen im Jahr 2017. Seither ist die Fallzahl rückläufig: 12.921 Fälle im Jahr 2018, 10.345 im Jahr 2019, 3444 Fälle im Jahr 2020 und 808 im Jahr 2021. Pertussis ist eine ganzjährig zu beobachtende Infektionskrankheit. Im Herbst und Winter liegen die Zahlen in der Regel allerdings etwas höher als im Rest des Jahres. Um sich vor einer Infektion zu schützen, wird gegen Pertussis bereits im Säuglingsalter geimpft – was aber nicht alle Eltern bei ihren Kindern machen lassen. 2018 lag die Impfquote bei Schulanfängern bei etwa 93 Prozent. Krankheitsfälle betreffen allerdings nicht vorrangig Kinder, sondern mit 60 Prozent der Fälle Erwachsene. Schuld daran sind vor allem fehlende Auffrischimpfungen. 

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