Aus den Ländern

Gemeinsam fortbilden

Bregenzer Grenzgespräche fanden zum zwölften Mal statt

„Gemeinsam fortbilden“ – unter diesem Motto trafen sich am 2. und 3. Juli 2022 Apothekerinnen und Apotheker aus Österreich und Deutschland zum gegenseitigen fachlichen Austausch. Nach 4 Jahren pandemiebedingter Pause begrüßten Dr. Martin Braun, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, und Mag. pharm. Susanne Schützinger-Österle, Vizepräsidentin der Geschäftsstelle Vorarlberg der Österreichischen Apothekerkammer, mit großer Freude die Teilnehmenden in Präsenz zu den Bregenzer Grenz­gesprächen im Vorarlbergmuseum.

Die Veranstalter des Kongresses, die Österreichische Apothekerkammer Landesgeschäftsstelle Vorarlberg und die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, freuten sich über die zahlreichen Teilnehmenden, die sich zum Thema „Im Reich der Sinne“ fortbildeten. Unter neuer wissenschaftlicher Leitung von Apothekerin Kathrin König wurden im Vorfeld sechs spannende Vorträge rund um die naturheilkundlichen Therapieoptionen bei Erkrankungen der Sinnesorgane zusammengestellt.

Über zehn Jahre wurden die Bregenzer Grenzgespräche von Apotheker Hans-Peter Eppler aus Laichingen konzipiert und erfolgreich geleitet. Er übergab mit diesem Kongress die wissenschaftliche Leitung in die Hände von König.

In seiner Eröffnungsansprache würdigte LAK-Präsident Dr. Martin Braun das herausragende Engagement von Hans-Peter Eppler, der für die Apothekerschaft über viele Jahre Bemerkenswertes geleistet hat. Eppler, der in seiner Apotheke stets einen ganz besonderen Schwerpunkt auf die individuelle Beratung zu allen Fragen rund um die Naturheilkunde legt und zusätzlich passionierter Hobbyastronom ist, bekam im Rahmen der diesjährigen Bregenzer Grenzgespräche von Präsident Dr. Martin Braun die Ehrennadel der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg überreicht.

Foto: LAKBW

Hans-Peter Eppler erhält die Ehrennadel der LAK Baden-Württemberg von Dr. Martin Braun.

Vizepräsidentin Schützinger-Österle zeigte den Teilnehmenden die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen der Apotheken in Österreich auf und gab Einblick in die österreichische Apothekenpraxis. Darüber hinaus betonte sie den wertvollen Beitrag der Bregenzer Grenzgespräche für die pharmazeutische Verständigung über die Landesgrenzen hinweg.

Die Teilnehmenden haben sich an diesem Wochenende ins „Reich der Sinne“ begeben. Dr. Jan Vagedes, Leitender Arzt der Kinder- und Jugendmedizin der Filderklinik, führte mit seinem Vortrag zu Haptik, Emotion und Instinkt in das Thema ein. Katharina Burkhardt aus Graz stellte den Teilnehmenden die therapeutischen Optionen naturidentischer Hormone vor. Hans-Peter Eppler beendete mit seinem Vortrag den ersten Kongresstag mit einem faszinierenden Blick in neueste Forschungsergebnisse zum Geschmackssinn. Am zweiten Tag des Kongresses standen die Themen Hören, Sehen und Riechen auf dem Programm. Dr. Marion Kraßnitzer-Geyer, praktische Ärztin aus Würzburg, stellte naturheilkundliche Therapieoptionen der Erkrankungen des Ohres vor. Hierbei wurden Erkrankungen wie die Entzündungen des Gehörgangs und des Mittelohres in den Fokus gestellt. Für die Behandlung von Augenbeschwerden werden in der anthroposophischen Medizin verschiedene Heilpflanzen eingesetzt. Apothekerin Birgit Emde stellte u. a. Euphrasia officinalis – den Augentrost – zur Anwendung bei einer einfachen, nicht bakteriellen Bindehautentzündung, Calendula officinalis bei eitrigen Formen einer Bindehautentzündung und Chelidonium majus beim trockenen Auge vor. Abschließend entführte Ingeborg Stadelmann die Teilnehmenden in die faszinierende Welt der Düfte. Stadelmann betonte die Wichtigkeit der Qualität der verwendeten ätherischen Öle und Hydrolate. Der Vortrag spannte das ganze Spektrum des Riechsinnes auf, angefangen bei den physiologischen Grundlagen bis hin zur Zusammensetzung möglicher Individualrezepturen.

Aus dem großen Strauß der alter­nativen Heilmethoden gab es viele interessante Ansätze für Erkrankungen, die im Zusammenhang der fünf Sinne stehen.

Durch den kollegialen Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten, Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern sowie pharmazeutischem Personal aus Deutschland und Österreich war es durchweg ein gelungener Kongress mit vielen freudigen Begegnungen. |

Kathrin König, wissenschaftliche Leitung der Bregenzer Grenzgespräche

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